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Kirche Seyda Kirche Seyda: Wienern statt wischen für Ostern

Von Ute Otto 12.04.2017, 15:40
Doris Bergholz poliert die Tür.
Doris Bergholz poliert die Tür. Otto

Seyda - Kirchenputz ist in Seyda angesagt, traditionell vor hohen Festen, diesmal vor Ostern. Sechs Frauen, allesamt Mitglieder des Gemeindekirchenrates, wuseln im Chorraum, zwischen den Bänken und auf der Empore. „Wir machen das immer groß bekannt in der Hoffnung, dass mal ein paar mehr kommen“, erzählt die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Doris Bergholz, während sie sorgfältig die schwere Tür des Eingangsportals poliert.

Die Männer seien befreit vom Putzen. „Sie machen das ganze Jahr über die schwereren Arbeiten, die so anfallen.“ In der kalten Jahreszeit - ausgenommen Weihnachten natürlich - feiert die Gemeinde ihre Gottesdienste in der Winterkirche, dem Pfarrsaal.

Das Kirchenschiff ist aber schon einmal entstaubt worden in diesem Frühjahr, jüngst zur Gnadenhochzeit des Ehepaares Dieck. Und zum Gottesdienst am vorvergangenen Sonntag war die Kirche auch schon ungewöhnlich voll. Zehn Konfirmanden haben sich vorgestellt und den Gottesdienst gestaltet.

Jetzt wischt Simone Lindemann noch den Staub von den Bänken auf der Empore. Sie teilt sich mit anderen Ehrenamtlichen den Kirchendienst, schmückt vor Gottesdiensten den Altar mit Blumen. „Ich mag es besonders, wenn die Kirche ganz leer und es still ist“, erzählt sie. Dann setze sie sich eine Weile hin und halte inne.

Doreen Busse saugt Strich für Strich die Läufer in den Gängen ab. Die Bodenpflege muss trocken vonstatten gehen. „Es ist noch zu kalt, da kriegen wir die Feuchtigkeit dann nicht raus“, sagt Doris Bergholz. Aber die Fenster putzen wollen sie dennoch. In die Ecken schauen die Frauen besonders, dort siedeln sich Spinnen an, „so schnell kann man gar nicht gucken.“ (mz)

Simone Lindemann wischt Staub von den Bänken auf der Empore.
Simone Lindemann wischt Staub von den Bänken auf der Empore.
Otto