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Kampagne der Dienstleistungsgewerkschaft Kampagne der Dienstleistungsgewerkschaft: Was heißt Daseinsvorsorge?

Von Detlef Mayer 14.10.2003, 16:44

Jessen/MZ. - Uwe Henschke, Sekretär für den Fachbereich Gemeinden beim ver.di-Bezirk Sachsen-Anhalt Süd, zeigte sich angesichts des insgesamt nur mäßigen Wochenmarkt-Besucherstroms mit dieser Resonanz noch zufrieden. "Wer auf dem Markt war, ist auch zu uns gekommen", sagte er der Mitteldeutschen Zeitung. Und er lobte die Unterstützung durch die umstehenden Händler. "Sie haben alle Kunden aufmerksam gemacht, auch unseren Bus zu besuchen."

Uwe Henschke erklärte, dass ver.di-Vertreter jetzt jeden Tag irgendwo im Land Unterschriften sammelten für das Volksbegehren. An Ständen auf kommunalen Plätzen geschehe das, aber auch in öffentlichen Einrichtungen und Kindertagesstätten, wo dies eben möglich sei. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass man bis Februar nächsten Jahres die nötigen 250 000 Unterschriften beisammen haben werde, so dass sich der Landtag erneut mit dem Betreuungsgesetz befassen müsse. Anliegen der Aktion ist, die derzeitigen Einschränkungen in der Kinderbetreuung wieder rückgängig zu machen.

Doch der Bus der Gewerkschaft war nicht allein wegen der Unterschriften für das Volksbegehren nach Jessen gekommen. Vielmehr passierte das im Zuge einer Kampagne zum Thema Daseinsvorsorge. Für einen Monat ist das Infomobil in dieser Mission in Süd-Sachsen-Anhalt auf Tour.

Schwerpunkt ist, die Bevölkerung darüber aufzuklären, was Daseinsvorsorge eigentlich heißt und dass der Sozialstaat per Grundgesetz dazu verpflichtet ist. Auch mit provokanten Fragen wie "Was wäre, wenn keine Bahn, kein Bus mehr fahren, wenn das Wasser unbezahlbar ist oder wenn du im Müll erstickst" versucht ver.di die Aufmerksamkeit der Bürger für schleichende Einschränkungen wie bei der Kinderbetreuung zu schärfen.