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Baugeschehen bei Mügeln und Rohrbeck Baugeschehen bei Mügeln und Rohrbeck: Zwei Nadelöhre gleichzeitig

Von H.-Dieter Kunze 11.10.2016, 11:17
Jerry Redlin, Polier bei Kemna-Bau (links), an der Bahnunterführung zwischen Dennewitz und Rohrbeck im Gespräch mit Guido Güthling
Jerry Redlin, Polier bei Kemna-Bau (links), an der Bahnunterführung zwischen Dennewitz und Rohrbeck im Gespräch mit Guido Güthling Kunze

Mügeln/Rohrbeck - Unmittelbar vor der Haustür haben die Rohrbecker gleich zwei Baustellen, Straßenbenutzer müssen weiterhin auf direkte Zu- und Durchfahrten verzichten. Die brandenburgische Landesstraße 811 nach Oehna und in Richtung Dennewitz die Querung der L 81 unter der neuen Eisenbahnbrücke hindurch sind derzeit „Buddelplätze“.

Um nach Dennewitz zu gelangen, muss weiterhin die ausgeschilderte Umleitung über Altes Lager befahren werden, ebenso in umgekehrter Richtung. Am Abzweig in Rohrbeck entsteht wieder eine Verkehrsinsel, so wie vorher schon. Die Durchfahrt in und aus Richtung Oehna ist für Anlieger und Fahrzeuge des ÖPNV einspurig möglich.

„Das Bauvorhaben im Ort ist ein so genanntes P-100-Projekt vom brandenburgischen Bauministerium. In dessen Rahmen werden bis 2020 Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro für die Sanierung von Ortsdurchfahrten freigegeben“, erläutert Guido Güthling, Bauverantwortlicher beim Landesbetrieb Straßenwesen. Der ist auch einer der Auftraggeber für das Vorhaben in Rohrbeck, ebenso die Gemeinde Niedergörsdorf und der Wasser- und Abwasserzweckverband Jüterbog. Gleichzeitig sollen nämlich die Medienträger für Elektroenergie, Trink- sowie Regen- und Abwasser und Telekommunikation auf den neuesten Stand gebracht werden.

Auftragnehmer ist das Bauunternehmen „Eurovia“ in Kolkwitz bei Cottbus. Nach vorläufiger Einschätzung und bei entsprechendem Wetter soll besagter Bauabschnitt noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Im nächsten Jahr folgt der zweite zwischen dem Abzweig und dem Ortsausgang Richtung Jüterbog mit gleichem Leistungsumfang.

Einige hundert Meter weiter herrscht unter der neu gebauten Eisenbahnbrücke ebenfalls geschäftiges Treiben. In Angriff genommen werden musste hier eine Regenentwässerung. Die Sohle der Durchfahrt liegt nämlich unter dem Straßen-Level, weil die lichte Höhe der Durchfahrt von 3,5 auf das Standard-Mindestmaß von 4,5 Metern gebracht wird. Bei Starkregen wäre daher an dieser Stelle mit Wasseransammlungen zu rechnen. Das Wasser muss also über Einläufe abließen können - in ein Rückhaltebecken mit vorgeschaltetem Absetzschacht.

Es liegt rechts neben der Brückenfront in Richtung Dennewitz. Auftraggeber für die Unterquerung ist die Bahn AG, sie finanziert sie gemeinsam mit dem brandenburgischen Landesbetrieb Straßenwesen. Für die spätere Instandhaltung ist die Straßenmeisterei Luckenwalde verantwortlich. Als bauausführendes Unternehmen fungiert Kemna-Bau Ost mit Sitz in Berlin.

Derzeit werden Kies und Schotter in Größenordnungen auf ein textiles Vlies aufgebracht. Es soll den Baugrund stabilisieren. Zwei Asphaltschichten bilden den Abschluss. Zuvor musste belasteter Baugrund abgetragen werden. Er liegt noch auf Halde und wird als Sonderabfall entsorgt. Unter der Brücke ist eine Verkehrsinsel vorgesehen, als Querungshilfe für Skater, Radler und Wanderer. Denn der Fläming-Skate wechselt hier die Straßenseite. Die neue Fahrbahn findet Anschluss an die vorhandene L 81. Das Vorhaben soll möglichst noch 2016 beendet sein.

(mz)

Ein „Schilderwald“ wurde am Abzweig von Rohrbeck zur Brückenbaustelle aufgestellt. Die Straße endet bislang abrupt vor der Brücke.
Ein „Schilderwald“ wurde am Abzweig von Rohrbeck zur Brückenbaustelle aufgestellt. Die Straße endet bislang abrupt vor der Brücke.
Kunze