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Stangerode Stangerode: Schlamm auf Naturlehrpfad bremst Wanderer

Von Frieder Fahnert 11.03.2014, 21:11
Pfützen zwingen Wanderer notgedrungen zum Ausweichen.
Pfützen zwingen Wanderer notgedrungen zum Ausweichen. Frieder Fahnert Lizenz

Stangerode/MZ - Das Wetter hat es in den vergangenen Wochen gut gemeint mit Wanderern. Wer sich allerdings als Route den Naturlehrpfad „Scherenberg“ zwischen dem Klage- und Rügegericht Volkmannrode bei Stangerode in Richtung Abberode ausgesucht hat, der hatte schlechte Karten. Schlamm und Pfützen, wohin man sah - ein Vorankommen war nur schwer möglich. „Ich war dort mit dem Kinderwagen unterwegs, das war mehr als beschwerlich“, so eine junge Mutter zur MZ. Einen Wanderweg, noch dazu ausgewiesen als Naturlehrpfad, hätte sie sich anders vorgestellt. Dabei sei die Gegend ja durchaus reizvoll. Aber bei diesem Zustand des Weges mache eine Tour wahrlich keinen Spaß. Das Einzige, was man sich da hole, seien schlammige Schuhe.

Probleme hatte offenbar auch der Eisleber Jochen Lokosch, der dort mit dem Rad unterwegs war. „Rad-fahren sieht eigentlich anders aus“, so der 44-Jährige. Er habe seinen Drahtesel lieber geschoben, weil die Gefahr zu groß war, auf dem schlammigen und rutschigen Untergrund zu stürzen und in einer Pfütze zu landen.

Sehenswert an dem Wanderweg ist das Klage- und Rügegericht Volkmannrode, das als Flächendenkmal ausgewiesen ist. Ein Gerichtstag wurde erstmals im Jahre 1498 urkundlich erwähnt. Es wurden dort Urteile zu kleineren Delikten im Rahmen des Wald-, Jagd- und Fischereirechtes gesprochen sowie Grenzstreitigkeiten geschlichtet. Bei dieser Gelegenheit wurden auch Steuern und Abgaben erhoben.

Dass es in diesem Bereich durchaus eine schlammige Angelegenheit war, das bestätigt auch Jörg Ehrentraut, Revierförster beim Forstbetrieb Süd. Aber man müsse klar sagen, dass es sich bei diesem Bereich des Landeswaldes um einen Wirtschaftswald handelt, in dem freilich auch gearbeitet werde. Im Herbst vergangenen Jahres habe man mit den Arbeiten angefangen. Dass es kaum lang anhaltenden Frost gegeben hat, habe sicher dazu beigetragen, dass der Boden auf den Wegen weich geblieben ist. Und die Wege, auf denen auch die Wanderer unterwegs sind, seien nun einmal für die Forstleute auch die Rückewege. Heißt: Dort werden mit schweren Maschinen die Bäume zu den Lagerplätzen transportiert.

In den kommenden Tagen werden die Arbeiten beendet sein. „Dann werden die Wege abgezogen“, so Jörg Ehrentraut. Er geht davon aus, dass sich die Wege auf dem Naturlehrpfad „Scherenberg“ spätestens Ende des Monats wieder in einem ordentlichen Zustand befinden.

Betreut wird der Naturlehrpfad von der Jägerschaft Hettstedt. Dass die Wege sich zur jetzigen Zeit in einem schlechten Zustand präsentieren, das hält deren Vorsitzender Peter König nicht für dramatisch. Nach dem Holzeinschlag müsse nun einmal gerückt werden. Da sei es unausweichlich, dass die Wege vor allem bei Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen werden.

Aber er sei sich sicher, dass die ramponierten Wege wieder in Ordnung gebracht werden. In den vergangenen Jahren habe dies jedenfalls immer geklappt.

Mit dem Kinderwagen kämpft sich diese junge Frau durch den beschwerlichen Weg. Dieser soll aber bald in Ordnung gebracht werden.
Mit dem Kinderwagen kämpft sich diese junge Frau durch den beschwerlichen Weg. Dieser soll aber bald in Ordnung gebracht werden.
Frieder Fahnert Lizenz