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MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Saigertor wird zum Nadelöhr für den Verkehr

Von Tina Edler und Jörg Müller 26.03.2018, 17:00
Das Saigertor in Hettstedt war dieses Mal gesucht.
Das Saigertor in Hettstedt war dieses Mal gesucht. Lukaschek

Hettstedt - „Als ich das Bild sah, kamen viele tolle Erinnerungen an Erlebnisse von damals wieder hoch“, sagt Ruth Köhler aus Großörner. Die 91-Jährige hat das Saigertor in Hettstedt, das unser Rätselfoto aus der vergangenen Woche war, sofort erkannt.

„In den Geschäften dort, wie dem Porzellanladen, bin ich sogar noch einkaufen gewesen“, sagt Köhler, die als Kind selbst in Hettstedt wohnte und dort zur Schule ging. Viele Gebäude und Läden rund um den Markt seien aber dann im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, bedauert sie.

Saigertor ist das am besten erhaltene der Hettstedter Stadttore

„Heute rate ich wieder mit, denn das gesuchte Motiv befindet sich wieder in meiner Geburtsstadt Hettstedt“, schreibt Isolde Kakoschky aus Gerbstedt. „Es handelt sich um das Saigertor, das am besten erhaltene und bekannteste der Hettstedter Stadttore. Die Stadtbefestigung wurde im 15. Jahrhundert angelegt.

Seit 1537 war es ein Torturm. 1651 erlitt es starke Zerstörungen durch einen Brand und wurde 1722 in der heutigen Form wieder aufgebaut“, schreibt Frau Kakoschky. „Bis Anfang der 70er Jahre musste der gesamte Fahrverkehr das enge Tor passieren.“ 1970/71 seien die Häuser links des Tors abgerissen worden. 1971 wurde die Umfahrung übergeben. „Mich faszinierte das Tor schon immer.“

Saigertor in Hettstedt war früher ein richtigtes Nadelöhr

Auch Christina Block aus Stolberg hat das Saigertor erkannt. „Ich habe noch gut in Erinnerung, dass es früher ein ziemliches Nadelöhr war, der ganze Verkehr zog sich durch das enge Tor! Mein Bruder war 1956 im Kinderwagen. Da musste man ganz schön aufpassen, dass man nicht angefahren wurde!“

„Die Aufnahme muss vor 1900 gemacht worden sein“, schreibt Klaus-Dieter Schumann. „Links vom Saigertor ist das Kaufhaus Kleine und einige andere Gebäude noch zu sehen.“

Monika Bischoff aus Helbra schreibt, dass das Saigertor erstmals 1439 als Freimarkter Tor erwähnt worden sei. Erst ab 1669 werde es Saigertor genannt. Das Saigertor sei mehrfach Bränden zum Opfer gefallen. 1517 und 1537 sei es wieder aufgebaut worden. „Nach einem Brand 1697 erhält es nach dem Wiederaufbau seine heutige Gestalt.“

Saigertor als Verkehrshindernis - möglicher Abriss wurde diskutiert

1904 sei diskutiert worden, das Saigertor als Verkehrshindernis abzureißen. „1907 hat man dann die Durchfahrt um einen Meter erhöht, um eine eventuelle Durchfahrt der elektrischen Kleinbahn zu ermöglichen.“ Der Name Saiger komme vom Begriff „Saigerverfahren“, wie die Anreicherung von Silber im Verhüttungsverfahren genannt werde. In der DDR habe es eine Medaille „Saigertor Hettstedt“ gegeben.

Eberhardt Persicke aus Berlin schreibt, dass er bis 1968 Internatsschüler an der EOS gewesen sei. „Auf diesem Bild befand sich rechts vom Saigertor die bei uns beliebte Gaststätte ,Katzenbar‘ Nasemann. Die gibt es heute nicht mehr.“

Rätselfoto: Viele Leser haben die richtige Lösung gewusst

Die richtige Lösung wussten auch Catrin Matzeit, Timo Matthews, Heike Fröhner, Thomas Arndt, Andreas Kirchberg, Sylvia Rehder, Denis Börner, Frank Schlanstedt, Gertrud Schatz, René Liebich, Karla Lorenz-Schubert, Silvia Karpe, Werner Altmann, Thomas Fuhrmann, Ernst-Peter Schelm, Hannelore Beyer, H. Looke, Heike Gottschalk, Beate Kulpe, P. Wackerhagen, Helga Meyer, Monika Arnhold, Helmut Fritsche und Elke Lüttich.

Gewonnen hat diesmal Ruth Köhler. Herzlichen Glückwunsch. Sie wird gebeten, sich in der Lokalredaktion Eisleben, Telefon 03475/61 46 10, zu melden.

Mitraten lohnt sich - wer erkennt das gezeigte Motiv?

Auch in der kommenden Woche gibt es wieder die Chance, 30 Euro zu gewinnen. Schicken Sie uns die Lösung bitte bis 30. März. Viel Glück. (mz)