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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Päckchen am Anfang

28.10.2011, 16:32

WIEDERSTEDT/MZ/FRF. - Der 28. April 1944: Es war ungemütliches Wetter. Es hatte geregnet, überall auf den Straßen Pfützen. Und doch war es ein ganz besonderer Tag für Hans (90 )und Susanne Friebel (86) in Wiederstedt. Es war ihr Hochzeitstag. Mit der Kutsche ist das Paar zur Kirche gefahren. "Und beim Aussteigen sind wir prompt in einer Pfütze gelandet", erinnert sich Susanne Friebel. Aber egal, die Hochzeit ging reibungslos über die Bühne vor 67,5 Jahren.

Am Freitag wurde das Fest der steinernen Hochzeit gefeiert. Die Party mit Freunden und Verwandten ging am späten Nachmittag in einer Gaststätte in Alterode über die Bühne. Die Friebels haben drei Kinder, vier Enkel und vier Urenkel.

An solch einem Jubiläumstag erinnert man sich natürlich zurück an die Zeit, in der man sich kennen gelernt hat. Das war im Jahre 1943. Der gebürtige Chemnitzer Hans Friebel kam verletzt aus Stalingrad in das Lazarett nach Aschersleben. Damals war es üblich, dass junge Frauen aus der Region den verletzten Soldaten kleine Päcken überreichten und diese auch besuchten. Und Susanne Friebel, die damals freilich noch nicht Friebel hieß, besuchte Hans Friebel, ihren zukünftigen Ehemann.

Nach dem Krieg baute er die Werksfeuerwehr des Hettstedter Walzwerkes mit auf. Auch das war eine spannende Zeit. Später leitete er bis zu Rente die Berufsfeuerwehr in Hettstedt. Seine Frau war als Verkäuferin im Großhandel beschäftigt.

Am Jubiläumstag gab es jede Menge Gratulanten. Für Hans Friebel am Vormittag sogar im Wartezimmer eines Arztes. Als dort bekannt wurde, dass das Fest der steinernen Hochzeit ansteht, konnte er viele Hände schütteln und zudem viele gute Wünsche für die Zukunft entgegennehmen.