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Wahl neuer Beigeordneter Wahl neuer Beigeordneter: Grünen-Politiker gilt als Favorit - aber?

Von Anja Förtsch 29.05.2018, 12:58
Wolfgang Aldag hat in der Stadtentwicklung bereits seine Spuren hinterlassen. Am 30. Mai tritt er bei der Beigeordnetenwahl im Stadtrat an.
Wolfgang Aldag hat in der Stadtentwicklung bereits seine Spuren hinterlassen. Am 30. Mai tritt er bei der Beigeordnetenwahl im Stadtrat an. Silvio Kison

Halle (Saale) - Freudig-gespannt, so beschreibt Wolfgang Aldag, Mitglied der Grünen-Fraktion im Stadtrat, seine Stimmung. Allen Grund dazu hat er: Am Mittwoch wird im Stadtrat der neue Beigeordnete für Stadtentwicklung gewählt. Und Aldag gilt als Favorit.

Ob Aldag Favorit der SPD-Fraktion ist, will Vorsitzender Johannes Krause nicht sagen. Bei seiner Vorstellung habe er aber „nicht den schlechtesten Eindruck hinterlassen, sogar einen sehr positiven“. Wie sich die Fraktionsmitglieder am Mittwoch entscheiden, sei aber offen. Die Wahl findet geheim statt, die Ratsmitglieder machen in der Wahlkabine ihr Kreuz. Entscheidend seien laut Krause „rein fachliche Kriterien“. Gerüchte um Absprachen in oder zwischen den Fraktionen weist er entschieden zurück: „Es ist ein transparentes Verfahren, der Vorstand mischt sich nicht ein.“

Andreas Scholtyssek: „Wir unterstützen Herrn Aldag nicht.“

Andreas Scholtyssek, Vorsitzender der CDU/FDP-Fraktion, wird deutlicher: „Wir unterstützen Herrn Aldag nicht.“ Das habe seine Fraktion von Beginn an klar gemacht. „Wir machen die Entscheidung nicht vom Parteibuch abhängig, sondern von fachlichen Kriterien“, sagt Scholtyssek. Andere Bewerber seien nach CDU/FDP-Ansicht besser geeignet. Welche Kandidaten er meint, ließ er aber offen.

Bei den Mitbürgern gibt es, wie auch bei anderen, keinen Fraktionszwang, dafür aber einen klaren Favoriten, verriet der Vorsitzende Tom Wolter. „Wir hatten drei Personen eingeladen und uns intensiv mit ihnen unterhalten.“ Am Ende sei die Entscheidung - eine rein fachliche, wie Wolter hervorhebt - schnell und einstimmig gefallen. Auf wen wollte er aber nicht verraten.

Insgesamt 14 Bewerber wollen Beigeordneter in Halle werden

Grünen-Fraktionschefin Inés Brock kann offener reden - schließlich geht es um einen Kandidaten aus den eigenen Reihen. „Wir als Grüne sind natürlich klar für Aldag.“ Allerdings nicht nur wegen seinem Parteibuch: „Wir halten ihn für den besten Bewerber, die Qualifikationen ist da.“

„Sehr großen Respekt“ vor der Stelle hat Aldag, sagt er. „Ich habe aber auch große Lust darauf und denke, ich kann viel mitbringen.“ Aldag ist Landschaftsgärtner und Diplomingenieur für Landespflege. Von 1998 bis 2016 war er als Garten- und Landschaftsarchitekt selbstständig, seit 2016 ist er Geschäftsführer der Gartenbaufirma „Grüngeist“. Seine Bewerbung war in doppelter Hinsicht ein großer Entschluss: Sollte Aldag Beigeordneter werden, legt er sein Landtagsmandat nieder - ohne Option auf Rückkehr. Der gebürtige Stuttgarter rückte nach der Wahl 2016 für Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert nach.

Neben Aldag gehen noch 14 Bewerber ins Rennen. Gute Chancen werden auch Falko Balzer (SPD, Chef Landesbetrieb Bau), Christian Zeigermann (HWG) sowie Jörg Steuler (Leiter Bauamt Neuwied), Lars Bredemeier (Stadtbaurat Northeim) und Kai Kattau (Chef Tiefbauamt in Lindau) eingeräumt. (mz)

Wolfgang Aldag hat in der Stadtentwicklung bereits seine Spuren hinterlassen. Am 30. Mai tritt er bei der Beigeordnetenwahl im Stadtrat an.
Wolfgang Aldag hat in der Stadtentwicklung bereits seine Spuren hinterlassen. Am 30. Mai tritt er bei der Beigeordnetenwahl im Stadtrat an.
Silvio Kison