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Vorschlag von Landrat Bannert Vorschlag von Landrat Bannert: "Halle und Saalekreis gehören zusammen"

10.01.2014, 12:06
Frank Bannerts Vision
Frank Bannerts Vision Rasenberger / FotoS: Möbius, Wölk Lizenz

Halle (Saale)/MZ/SIKI - Ein Thema, das die Gemüter bewegt, ist der Vorschlag von Saalekreis-Landrat Frank Bannert (CDU), der sich im Interview mit der MZ für ein Zusammengehen des Landkreises und der Stadt Halle ausgesprochen hat. „Wir hätten im Saalekreis die großen Firmen, in Halle die universitäre Forschung. Das wäre über die Landesgrenzen hinweg eine Hausnummer“, sagte Bannert. Nur eine Vision, wie er selbst zugab. Allerdings eine Idee, die für einige Diskussionen auf mz-web.de sorgt.

Umfrageergebnisse per Telefon und online

Die MZ-Leser sind geteilter Meinung über diese Vision. Bei einem Ted, bei dem telefonisch über die Frage „Sollten sich Halle und der Saalekreis zusammenschließen“ abgestimmt werden konnte, votierten die meisten Teilnehmer mit Nein. Fast 63 Prozent aller Anrufer halten eine Fusion für keine gute Idee. Immerhin rund 37 Prozent sprachen sich für ein Zusammengehen aus.

An einer parallel veranstalteten Umfrage auf www.mz-web.de nahmen 2.649 Leser teil (Stand: 11 Uhr, 10. Januar 2014). Im Internet fiel das Ergebnis nicht ganz so klar aus: Zwar tendierte auch der hier Großteil mit 52 Prozent für nein und sprach sich somit ebenfalls gegen den Vorschlag aus. Nur ein knapper Vorsprung der Gegner, der sich auch in den Kommentaren der Online-Nutzer widerspiegelt.

Leser von mz-web.de sind geteilter Meinung

Allein zu dem Beitrag "Halle soll Teil vom Saalekreis werden" gab es 66 Kommentare durch Online-Nutzer. So meinte Hallenser: "Wer hier wen eingemeindet ist doch nur eine Frage der Lesart. Tatsächlich ist dies der richtige Schritt. Die Umlandabwanderung, das Schulproblem, die Gewerbesteuern und die Kulturausgaben würden endlich richtig und angemessen ausgeglichen." Ähnlich sieht es auch der Online-Nutzer Walter, der zu einem Kommentar von Hallenser schreibt: "Endlich mal ein guter Beitrag. Halle und der Saalekreis gehören zusammen - übrigens auch historisch richtig."

Aber es gibt auch negative Stimmen. "Der Saalekreis ist in sich ein Zusammenschluss, in dem bereits ständige Aushandlungsprozesse stattfinden. Wenn so ein Gremium plötzlich für die Belange einer Großstadt zuständig sein soll, stehen uns ja goldig Zeiten ins Haus", meint Kommentator GlücklicherStadtmensch. Auch der Online-Nutzer Bürger ist gegen die Idee einer Eingemeindung: "Auf keinen Fall!", schriebt er. Die Politiker sollten sich seiner Meinung nach angewöhnen, nicht ausschließlich auf die Kostenargumentation zu schauen. Wichtig seien auch kulturelle und historische Gegebenheiten, schreibt GlücklicherStadtmensch.

Etwas relativiert sieht es Nutzer Maximilian v. K.: "Für den Wirtschafts- und Kulturraum Halle entstünde potentiell ein starkes und stabiles Netz von Möglichkeiten, die dem Süden Sachsen-Anhalts, im nationalen Wettbewerb, eine starke Basis verschaffen und somit Vorteile für die Menschen in Halle und dem Saalekreis bringen (Steuern, einheitliche Verwaltung, Kostenteilung, Vergabe des Landeshaushaltes und vieles mehr).", schreibt er in seinem Kommentar zu dem Beitrag "Geteiltes Echo auf Vorschlag von Landrat Bannert".

Auch beim Neujahrsempfang des Saalekreises am Donnerstagabend im Ständehaus Merseburg war der Vorschlag von Landrat Frank Bannert noch immer ein großes Thema. So schlug Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) bei seiner Festrede beim Neujahrsempfang des Saalekreises am Donnerstagabend im Ständehaus Merseburg sogar schon einen, wenn auch humoristischen Namen vor: der "Haalekreis". Es bleibt also abzuwarten, ob Bannerts Vision irgendwann einmal Realität wird. Einen Namen hätte die neue Einheit dann ja zumindest schon.