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Täglich 400 Kinder und jede Menge Spaß

Von Martina Springer 24.04.2005, 15:12

Halle/MZ. - Das alles ist Geschichte. 1992 wurde der Kindergarten "Mauz und Hoppel" in Halle-Neustadt, der als größter der ganzen DDR galt, wegen Kindermangels geschlossen. Schluss und Aus. Aber nicht aus dem Gedächtnis. Bei mancher ehemaligen Mitarbeiterin wuchs im Laufe der Jahre der Wunsch, die einstigen Kolleginnen wieder zu sehen. Uta Nagel, Renate Schödel, Helga Spange und Ursula Teubner nahmen die Sache in die Hand. Mit Erfolg. Am Samstag trafen sich rund 60 Kindergärtnerinnen in "Knoll's Hütte" am Heiderand.

Fröhlich ging es zu und nicht gerade leise. Wie damals, als sage und schreibe 400 Mädchen und Jungen täglich bei "Mauz und Hoppel" betreut wurden? "Auch wenn es heute keiner glaubt: Alles lief in ruhigen Bahnen", sagt sehr bestimmt Margot Steller. Die mittlerweile 77-Jährige leitete den Kindergarten von 1975 bis 1987, dann übernahm ihre Stellvertreterin Helga Spange das Amt. Vom ersten bis zum letzten Tag hat die 66-Jährige in dem Kindergarten, der nach Um- und Ausbau jetzt die Helen-Keller-Schule beherbergt, gearbeitet. Wie auch Ursula Teubner und Renate Schödel, die wie aus einem Munde sagen: "Es war eine tolle Zeit."

Das empfinden offenbar viele einstige "Mauz und Hoppel"-Kinder, die heute selbst Eltern sind, ähnlich. Vor kurzem, erzählt Renate Schödel stolz, sei sie von einer jungen Frau mit Kind an der Hand angesprochen worden, die habe gesagt: "Ich war mal in ihrer Gruppe." Und Helga Spange weiß: Viele Erwachsene, die sie heute im Wohngebiet grüßen, sind Jahre zuvor als Steppkes jeden Früh zu "Mauz und Hoppel" getippelt.

Gab es nie Schwierigkeiten, war immer alles schön? Langes Nachdenken. Dann sagt Ursula Teubner: "Manchmal haben wir bis in die Nacht gesessen und gebastelt, weil nicht genug Material da war. Kreativ musste man schon sein."