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Interview mit Stephan Ludwig Stephan Ludwig: Was der Bestsellerautor über den neuen "Zorn" verrät

16.01.2017, 07:00
Zorn-Autor Stephan Ludwig
Zorn-Autor Stephan Ludwig Alexander Schultz

Halle (Saale) - Stephan Ludwig ist derzeit wohl Halles bekanntester und erfolgreichster Autor. Mehr als 350.000 Exemplare seiner sechs Zorn-Romane um die beiden halleschen Kommissare Claudius Zorn und den dicken Schröder wurden in den vergangenen fünf Jahren verkauft. Hinzu kommen Drehbücher für die Verfilmungen der Krimi-Reihe und für einen Kinofilm mit Comedian Olaf Schubert. Unser Autor Alexander Schultz hat sich mit dem 51-jährigen Hallenser unterhalten und ihn nach seinen Plänen für das neue Jahr befragt.

Wie sind Sie ins neue Jahr gekommen?
Ludwig: Ach, ganz unspektakulär. Ich hab mit meinen besten Freunden zusammen gesessen, wir haben getrunken und gegessen, ein bisschen Feuerwerk angeguckt und sind dann irgendwann eingeschlafen.

Im letzten Jahr erschien Ihr sechstes Buch. Schreiben Sie schon an Zorn 7 und wann soll es erscheinen?
Ludwig: Der siebte Teil ist in Arbeit. Ich denke, er wird im Frühjahr fertig. Erscheinungstermin ist dann im Herbst.

Gibt es bereits einen Titel und können Sie schon irgendetwas zum Inhalt oder zu den Handlungsorten verraten?
Ludwig: Einen Titel gibt es noch nicht. Es geht um einen Psychologen und eine Gruppe ziemlich durchgeknallter Menschen, die irgendwann auch die Kommissare Zorn und Schröder in Gefahr bringen. Diesmal spielt die Neustadt eine relativ große Rolle.

Sie machen viele Buchlesungen. Wieviel kommen da im Jahr zusammen und wird es auch 2017 welche geben?
Ludwig: Es sind etwa zwei Dutzend Lesungen pro Jahr, also gar nicht so viele. 2017 gibt es natürlich auch welche, zur Leipziger Buchmesse zum Beispiel, Ende Januar lese ich in Leipzig. Und dann natürlich im Herbst, wenn der neue Band erscheint.

Was gefällt Ihnen an Lesungen und was haben Sie dabei schon Schönes und weniger Schönes erlebt?
Ludwig: Ich bin kein guter Vorleser. Aber es ist schön, die Menschen zu treffen, die sich für die Bücher und die Geschichten interessieren. Anfangs hatte ich ziemliche Angst davor, aber dann habe ich festgestellt, dass mir niemand was Böses will. Die sind immer sehr nett zu mir und nehmen es mir auch nicht übel, wenn ich mich verlese, was ziemlich oft vorkommt. Trotzdem bin ich jedes mal froh, wenn ich es hinter mich gebracht habe.

Im Frühjahr wird die fünfte Zorn-Verfilmung ins Fernsehen kommen. Haben Sie schon erste Ausschnitte gesehen?
Ludwig: Ein paar Szenen habe ich mir angeguckt, aber ich will abwarten, bis der Film fertig ist. Da lasse ich mich überraschen.

Waren Sie bei den Dreharbeiten in Halle dabei und was ist das für ein Gefühl, seine ausgedachte Geschichte in Bildern zu sehen?
Ludwig: Wie immer war ich ein paarmal am Set. Es ist schon toll, wenn man sieht, wie sich da etwas entwickelt, das man irgendwann mal angestoßen hat.

Worauf freuen Sie sich bei dem neuen Film am meisten?
Ludwig: Schwer zu sagen. Am meisten wohl auf die Schauspieler, die Hauptdarsteller Sylvester Groth und Devid Striesow sind ja absolute Könner. Es war toll, den beiden bei der Arbeit zuzusehen. Und ich bin sehr gespannt, was im Endeffekt herausgekommen ist.

Wird es weitere Zorn-Verfilmungen geben und schreiben Sie schon am sechsten Drehbuch? Oder gibt es dieses sogar schon?
Ludwig: Im Moment dreht sich alles um den aktuellen Film. Der muss gut werden und alle sind überzeugt, dass das auch so sein wird. Bisher war es immer so, dass von einem Film zum anderen entschieden wird, wie und wann es weitergeht. Das ist auch jetzt der Fall. Wir sind also optimistisch.

Im vergangenen Jahr kam mit „Schubert in Love“ ein weiterer Film ins Kino, für den Sie das Drehbuch geschrieben haben. Gibt es für 2017 weitere Filmprojekte?
Ludwig: Ich hab ja eigentlich genug mit den Büchern zu tun, die liegen mir auch am meisten am Herzen. Konkrete Kinoprojekte gibt es momentan nicht.

Sie sind jedes Jahr auch beim Weihnachtssingen des Objekt 5 als Sänger dabei. Warum und haben Sie schon eine Idee für 2017?
Ludwig: Das Weihnachtssingen war mal eine Schnapsidee, die wir kurz nach der Gründung des Objekt 5 hatten. Das war eine Art Familienveranstaltung, die Tresenmannschaft hat ihren Freunden was vorgesungen.

Im Laufe der Zeit ist die Veranstaltung immer größer geworden und ich bin dabeigeblieben. Ich hab schon so ziemlich alles versucht, obwohl ich definitiv kein guter Sänger bin. Aber es macht großen Spaß. Was dieses Jahr passieren wird, weiß ich noch nicht.

Gibt es weitere Projekte in Halle oder anderswo für 2017?
Ludwig: Ich plane ungern. Und nehme mir für das neue Jahr auch nichts vor, das setzt mich nur unter Druck. Aber ich freue mich immer wieder über unvorhergesehene Dinge, die mir passieren.

Warum findet man den bekannten Autor Stephan Ludwig eigentlich noch nicht bei Wikipedia und wird sich das 2017 ändern?
Ludwig: Keine Ahnung. Ich wüsste gar nicht, was man da Interessantes reinschreiben sollte. Außerdem glaube ich nicht, dass ein Wikipedia-Eintrag mein Leben auf den Kopf stellen würde. (mz)