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Dreharbeiten haben in Halle begonnen Zorn in Halle: Das müssen Sie zum neuen Zorn-Film wissen. Dreharbeiten beginnen.

Von Alexander Schultz 02.11.2016, 14:45
Zorn und Schröder im Elefantenhaus
Zorn und Schröder im Elefantenhaus Günter Bauer

Halle (Saale) - Herbstzeit ist in Halle auch Zorn-Zeit. In der vergangenen Woche landete das sechste Buch der Krimi-Reihe des halleschen Bestsellerautors Stephan Ludwig „Zorn – Wie du mir“ in den Buchläden. Am Mittwoch haben in Halle die Dreharbeiten für die Verfilmung des fünften Buches „Zorn – Kalter Rauch“, das vor einem Jahr im Handel erschien, begonnen. Vom 2. November bis 2. Dezember gastiert dabei wieder ein großes Filmteam in der Saalestadt. Die Mitteldeutsche Zeitung hat die wichtigsten Fakten zusammengestellt.

Die Handlung

Ein künstliches Hüftgelenk wird gefunden. Es gehört zu einer Frau. Doch Donata Zettl ist verschwunden. Auch ihr Mann Gregor, ein in Selbstmitleid ertrinkender, ehemals erfolgreicher Popsänger, ist den beiden Ermittlern Claudius Zorn und Schröder bei der Suche keine Hilfe. Unterdessen leidet Gregor Zettl unter unangenehmem Besuch. Nicht seine verschwundene Frau, sondern eine penetrante Bekannte, ein geheimnisvoller Fremder und die beiden Kommissare stören ihn in seiner Lethargie. Was weiß er über den Verbleib seiner Frau? Im Gegensatz zur Buchvorlage müssen sich die beiden Ermittler noch um einen weiteren Toten kümmern: Im Zoo ist ein Pfleger von einem Elefanten getötet worden.. Zum Finale treffen sich fast alle Protagonisten am halleschen Hafen wieder. Ein Ende ohne Happy End.

Autor und Drehbuch

Im November 2015 erschien das fünfte Buch der Zorn-Krimi-Reihe „Zorn - Kalter Rauch“ des halleschen Bestsellerautors Stephan Ludwig. 320.000 Bücher seiner Thriller-Reihe sind laut seinem Verlag inzwischen verkauft.

Und der 51-Jährige schreibt auch die Drehbücher für die Verfilmungen. „Wie immer musste eine ganze Masse gestrafft werden, sonst würde der Film drei Stunden dauern“, so Ludwig, „aber ich denke, es ist mir ganz gut gelungen“.

Regisseur

Nach Mark Schlichter (Zorn 1 und 2), Christoph Schnee (Zorn 3) und Jochen Alexander Freydank (Zorn 4) nimmt für den fünften Zorn-Film diesmal Andreas Herzog auf dem Regiestuhl Platz. Der 49-Jährige gilt in der deutschen Filmszene als echter Krimi-Spezialist.

Mehrere Jahre drehte er verschiedene Folgen von "Soko 5113" und "Unter Verdacht", zudem zwei "Tatort"-Krimis und inzwischen auch zwei „Usedom-Krimis“ mit Katrin Saß. Im vergangenen Jahr machte er dann einen Abstecher ins „leichte Fach“" und führte Regie für zwei Roman-Verfilmungen von Charlotte Link. Nun folgt sein erster „Zorn“.

Schauspieler

Die Rollen von Hauptkommissar Claudius Zorn wird wieder der 42-jährige Schauspieler Stephan Luca, der seit der zweiten Zorn-Verfilmung mitspielt, übernehmen. Vom ersten Film an dabei ist der 33-jährige Axel Ranisch, der inzwischen selbst als Krimi-Regisseur Erfahrungen sammelte (Tatort mit Lena Odenthal). Er spielt den dicken Schröder, ebenfalls Hauptkommissar und erstmals Chef im Ermittlerduo. Schröder ist zugleich der heimliche Star der Verfilmungen.

Mit Katharina Nesytowa als Zorns Freundin Malina und Alice Dwyer als Staatsanwältin Frieda Borck sind weitere zwei bekannte Gesichter aus bisherigen Zorn-Verfilmungen wieder dabei. In der Rolle einer Hebamme ist Kabarettistin Katrin Jaehne zu sehen. Weitere Namen will man noch nicht verraten.

Ludwig jedenfalls ist schon einmal begeistert. „Die Besetzung ist großartig“, so der Autor. „Es sind tolle Schauspieler.“

Drehorte

„Wir werden wieder am Hafen drehen“, freut sich Ludwig vor allem auf die Filmarbeiten am wohl wichtigsten Handlungsort der Geschichte. „Und die Szenen auf dem Schrottplatz werden bestimmt auch toll.“ Zum Auftakt gab es erstmals auch Dreharbeiten im Bergzoo Halle. Mitten im Elefantenhaus wurden die Kameras aufgestellt.

Ansonsten machen die Verantwortlichen vom Auftrag gebenden Mitteldeutschen Rundfunk immer ein großes Geheimnis um die Drehorte von Zorn in Halle und Umgebung.

Klar dürfte wieder der Standtort der Polizeizentrale von Zorn und Schröder sein, die das Filmteam um Produzent Jens Körner bislang in jeder Zorn-Verfilmung im alten Büroturm in der Magdeburger Straße entstehen ließ. Auch Zorns Wohnung gilt mit einem Neubaublock am Eingang von Halle-Neustadt als gesetzt, findet der Regisseur hier doch in zahlreichen Zorn-Verfilmungen erprobte Bedingungen.

In der Buchvorlage gibt es einen Unfall auf der Giebichenstein-Brücke, welche für die Filme jedoch schon mehrfach auf die Genzmer-Brücke am Holzplatz „verlegt“ wurde, die für Dreharbeiten leichter nutzbar ist. Ob auch im Paulusviertel, das im Buch Handlungsort einer markanten Anfangsszene mit einem Regen aus Fischen ist, gedreht wird ist unterdessen unklar.

Ansonsten findet ein großer Teil der Geschichte in einem Haus ab, für welches das Filmteam keinen speziellen Drehort benötigt.

Bisherige Filme

Vor drei Jahren fanden die ersten Dreharbeiten für eine Zorn-Verfilmung in Halle statt, im Mai 2014 lief „Zorn- Tod und Regen“, damals noch mit Misel Maticevic als Zorn, erstmals im Fernsehen. Inzwischen haben insgesamt 16 Millionen Zuschauer die bisherigen vier Verfilmungen gesehen, die allesamt im Rahmen der regionalen Krimis jeweils an Donnerstagen um 20.15 Uhr in der ARD gezeigt wurden. Ob es nach dem fünften Teil weitere Filme geben wird, ist noch nicht entschieden. (mz)

Stephan Ludwig, Axel Ranisch und Stephan Luca (v.l.n.r.) drehen wieder in Halle.
Stephan Ludwig, Axel Ranisch und Stephan Luca (v.l.n.r.) drehen wieder in Halle.
Günter Bauer