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Stadtentwicklung in Halle Stadtentwicklung in Halle: Visionen für Neustadt 2050

Von Silvia Zöller 15.09.2015, 09:40
Blick über Halle (Saale)
Blick über Halle (Saale) Andreas Stedtler Lizenz

Halle (Saale) - Gemeinsam eine Stadt gestalten, in der das Zusammenleben zwischen Jungen und Alten, zwischen Einheimischen und Neuzugezogenen funktioniert. In der Fahrräder und leise Elektroautos neben Straßenbahn und Bussen den Verkehr bestimmen. Und in der durch kreative Ideen neue Jobs geschaffen werden - das ist das Ziel des neuen Projekts "<<Zukunftsstadt>> Halle". Unter dem Motto "halle.neu.stadt 2050" geht es dabei um den Stadtteil im Westen.
Jetzt hat der Wettbewerb Fahrt aufgenommen: Zu einem ersten Treffen kamen über 50 Vereine und Institutionen. "In vier Arbeitsgruppen entstehen jetzt tragfähige Visionen", so Steffen Drenkelfuß, der als Teamleiter des städtischen Dienstleistungszentrums Wirtschaft und Wissenschaft das Projekt leitet.

Die Saalestadt ist eine von 50 Städten und Gemeinden, die aus immerhin 168 Bewerbern im April von einer Jury für diesen Wettbewerb ausgewählt wurde. Ausgeschrieben ist er im Rahmen des Wissenschaftsjahres vom Bundesforschungsministerium. Halle erhält für die Beteiligung in dieser ersten Wettbewerbsrunde 35 000 Euro - schafft es das Konzept als eines von 20 in die zweite Runde ab 2016, sind 200 000 Euro zur Umsetzung der Projekte in Aussicht gestellt. 2018 erhalten dann acht Kommunen nochmals hohe Fördermittel, um die Ideen in die Tat umzusetzen.

Und dafür passiert nun in Neustadt eine ganze Menge: Ab August soll ein "Zukunftslabor" im Stadtteil eingerichtet werden, der genaue Ort steht noch nicht fest. Dort sollen dann ständig bis Ende März 2016 Ansprechpartner vor Ort sein, die etwas über das Projekt sagen können oder Anregungen annehmen. Und dort werden auch die Arbeitsgruppen tagen und ihre Ideen öffentlich vorstellen. Zudem gibt es zwei Workshops, bei denen vor allem in Erfahrung gebracht werden soll, was den Bewohnern der Neustadt für ein Leben im Jahr 2050 am Herzen liegt. "Kommunikation mit den Bewohnern ist das A und O des Wettbewerbs", so Drenkelfuß. Und deswegen gibt es auch an der Uni Halle ein ganz besonderes Projekt: Im Wintersemester werden Studenten der Medien- und Kommunikationswissenschaften als "Film-Labor" das festhalten, was in Neustadt ist und was werden soll. Interviews, ein Web-Tagebuch sowie eine Filmdokumentation sind geplant.
Doch das Filmlabor ist nur eines von mehreren Laboren, die in der <<Zukunftsstadt>> zusammengeführt werden. Der Gründerservice "Univations" der Uni Halle ist so Ansprechpartner für das Gründer-Labor, das neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen entwickeln wird und sich Gedanken machen wird, wie der Weinberg-Campus noch mehr nach Neustadt wirken kann. Ein Ort, wo man das diskutieren kann, soll ein temporärer Campus-Biergarten werden.

Jana Kirsch, Neustadts Quartiermanagerin, hat den Kittel an im Sozial-Labor: In Projekten mit Schülern und Studenten, Migranten und Wissenschaftlern, Jungen und Alten sollen hier Möglichkeiten ausgelotet werden, wie das Zusammenleben der Generationen und Nationen besser gestaltet werden kann. Schaltstelle des Technologie-Labors ist das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik, das sich mit der Frage beschäftigt, wie Neustadt zu einem klimaneutralen Stadtteil werden kann. Erneuerbare Energiequellen, und innovative Ansätze für Gebäudesanierungen sind einige der Themen. Wissenschaftlich begleitet wird die "<<Zukunftsstadt>>" vom Institut für Strukturpolitik (isw) und dem Zentrum für Sozialforschung. (mz)