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Stadtentwicklung in Halle Stadtentwicklung in Halle: Start beim Neustadt- Fest

15.09.2015, 14:30
Blick über Halle (Saale)
Blick über Halle (Saale) Andreas Stedtler Lizenz

Halle (Saale) - Neustädter vor die Kamera holen - das ist die Aufgabe von Ilka Bickmann, Steffi Schültzke, Anja Richter und weiteren Medienmachern in den nächsten Monaten. Denn sie sind die Köpfe des "Kommunikations-Labors" beim Wettbewerb Zukunftsstadt. Erstmals werden sie und ihr Team am Samstag beim Neustadt-Fest auf dem Stadtplatz am Neustadt Centrum mit der Kamera unterwegs sein und Bewohner fragen: "Was soll Halle-Neustadt im Jahr 2050 für Sie sein?"
Zu finden sind die Filmer von 10 bis 18 Uhr in einem Pavillon an der Hauptbühne. Ebenso wie die weiteren Mitstreiter der weiteren Labore, die Visionen für die Wirtschaft, ökologische Technologien und das Zusammenleben gemeinsam mit Bürgern entwickeln wollen.
"Kommunikation ist das A und O des Projekts", erklärt Ilka Bilkmann vom Verein Science2public - denn nur so kann man erfahren, welche Wünsche und Hoffnungen die Bürger für eine bessere Stadt der Zukunft haben. Zusammen mit Steffi Schültzke und weiteren Mitarbeitern und Studenten des Uni-Instituts für Medien- und Kommunikationswissenschaften werden sie sich in den nächsten Monaten per Kamera auf Spurensuche machen. Wie sehen Neustädter ihren Stadtteil? Wie sehen Wissenschaftler Neustadt? Wie sollte oder muss sich das Umfeld verändern? Was braucht Neustadt? - Diese und weitere Fragen werden per Filmdreh festgehalten, ebenso auch die beiden geplanten Zukunftswerkstätten, zu denen die Neustädter im Oktober und im Frühjahr 2016 eingeladen werden. Ab der kommenden Woche, so Ilka Bickmann, soll auch ein neuer Anlaufpunkt für das Projekt "Zukunftsstadt" einsatzbereit sein: Am Tulpenbrunnen 4 wird es dann ein Büro geben, das zeitweise zum Filmstudio des Kommunikationslabors wird.
Was die rund 30 Medien-Studenten da so filmen, ist per Internet jederzeit auf der Seite des Projekts als Webtagebuch abrufbar. Das Besondere für die Bachelor-Studenten: Die Teilnahme an zwei Seminaren, die sich mit der Zukunftsstadt und deren filmischer Dokumentation beschäftigen, ist verpflichtend. Und es wird auch eine Herausforderung für sie sein, ist sich Uni-Dozentin Steffi Schültzke sicher: "Ob Zukunftsvisionen immer Veränderung sein müssen oder auch eine Bestätigung des Standorts sein können oder die Frage, wie man an das Thema Flüchtlinge in Neustadt herangeht, sind Dinge, die visuell erforscht werden sollen."
Der Clou der Forschungsgruppe kommt aber im Januar oder Februar. Dann wird ein "Living Lab" eingerichtet, eine Wohnung in Neustadt, in der sowohl mehrere Studenten als auch Gast-Wissenschaftler zwei oder drei Monate wohnen und das Leben im Stadtteil unter die Lupe nehmen sollen - natürlich mit der Kamera.
Ilka Bickmann, die schon vor eineinhalb Jahren die unterschiedlichen Mitstreiter der "Zukunftsstadt" zu einem ersten Netzwerktreffen eingeladen hat, ist sehr optimistisch: "Wir sind hier sehr weit und setzten schon vieles praktisch um." So hofft sie, dass Halle den Sprung in Runde 2 schafft, bei der nur 20 Städte mitmachen dürfen. Dazu fehlen jetzt eigentlich nur noch die Visionen der Neustädter. Ab Samstag können sie nun per Kamera eingefangen werden. (mz)