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Pokal für Geflügel-Symphonie

Von Heidi Pohle 04.02.2007, 17:12

Halle/MZ. - Der 20-jährige Koch-Azubi aus dem Maritim-Hotel hat den Pokal der 13. Stadt- und Jugendmeisterschaft gewonnen, der am Samstag im Maritim traditionell vor Beginn des Köcheballs vergeben wurde. Eingeladen hatte der Hallesche Kochverband. Die Schauplatten, die die Azubis zum Thema Geflügel anfertigten, wurden vom Ball-Publikum erst bewundert - und dann verspeist.

"Für die Vorbereitung auf den Wettbewerb sind viele freie Tage draufgegangen", erzählte Marcus, der im dritten Lehrjahr ist. Er habe intensiv geübt. Vor allem mit einem Meister, dessen Ruf in der Köche-Gilde schon legendär ist. Henning Steller, bis Ende 2004 Küchen-Chef im Maritim und nun im Ruhestand, hat mit ihm und Anja Stosch, die auch im Maritim lernt und den zweiten Platz belegte, regelmäßig trainiert.

Das hat sich für beide ausgezahlt. Marcus' "Symphonie vom Hausgeflügel" mit einer Puten-Leber-Terrine und Aspik-Türmchen habe am besten geschmeckt, lobte denn auch Jury-Mitglied Bernd Lücke. Anjas Kreation "Mecklenburger Symphonie" sei dagegen optisch am besten gelungen. Auf den dritten Platz kam Georg Hädicke vom Gasthaus "Zur Henne" in Naumburg. Nicht zufrieden war die Jury mit der Zahl der Teilnehmer bei der Meisterschaft. Gerade mal sechs Nachwuchs-Köche wollten ihr Können beweisen. "Das ist viel zu wenig", so Lücke, der im Saalkreis als Ausbilder arbeitet. Den Hauptgrund dafür sieht er bei Lehrmeistern, die keinen Ehrgeiz hätten, ihr Haus gut zu präsentieren und es nicht verstünden, junge Leute für den Beruf zu begeistern.

"Einem guten Koch steht die Welt offen", fasste Johannes Hösli seine Erfahrungen zusammen. Der Präsident der Aargauer Kochgilde aus der Schweiz verfolgt schon viele Jahre die Nachwuchs-Arbeit in Halle. Es mangele an handwerklichen Fertigkeiten vor allem bei Azubis, die aus kleineren Betrieben kommen. Ähnlich sah das der Präsident des Verbandes der Köche Deutschlands, Ctefan Wohlfeil: "Derzeit werden so viele Köche ausgebildet wie lange nicht; wir brauchen aber mehr Klasse statt Masse." Nur gute Köche seien gefragt - im Ausland wie zu Hause.