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Paddeln gegen die Strömung

Von Ralf Böhme 24.04.2005, 17:11

Kloschwitz/MZ. - Blütenköniginnen stehen hoch im Kurs. Der Wettstreit um diese Auszeichnung hat auch in 114. Auflage nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Das zeigte sich am späten Samstagabend, als in Kloschwitz sechs Bewerberinnen um die Gunst der Jury antraten.

Die traditionell vom Bürgermeister, jetzt Jan Papendieck, angeführte Jury geriet angesichts der Schönheiten ins Grübeln. Selbst die spätere Siegerin räumte ein: "Es war eine knappe Entscheidung."

Der Jubel im überfüllten Festzelt kannte keine Grenzen, als Nicole Mertens noch einmal zu einem Solo-Auftritt auf die Bühne geholt wurde. Denn nun stand fest: Die Blütenkönigin ist eine Kloschwitzerin, die sich gegen junge Damen aus dem Ort, aus Friedeburg und aus Dederstedt durchgesetzt hatte. Alle Teilnehmerinnen und ihre Fans, darunter der Vater von Blütenkönigin Nicole I., hatten Grund zum Jubeln.

Nicht weniger spannend ging es beim Schlauchbootrennen der Feuerwehren zu. Und auch dort blieb kaum ein Auge trocken. Hunderte Schaulustige hatten sich am Nachmittag am Saaleufer versammelt, um das Spektakel zu verfolgen. Auch Kreistagschef Frank Bujak aus Domnitz, der Landrat und Parteikollegen Knut Bichoel (CDU) zur Eröffnung des Blütenfestes begleitete, sparte nicht mit Beifall.

In die Boote stiegen Besatzungen aus Kloschwitz, Wettin, Döblitz, Dößel und Brachwitz. Letztere hatten das große Glück, ein Freilos zu ziehen, so dass ihnen die kräftezehrenden Vorläufe erspart blieben. Der Wettbewerb begann unter Aufsicht der Wasserschutzpolizei. Der Kampf gegen die Strömung entschied sich meist schon auf den ersten Metern.

Aus dem Lautsprecher der mobilen Einsatzzentrale aus Beesenstedt hörte man zwar Rufe wie "Männer, gebt alles". Aber es gab immer ein Team, das kaum voran kam. In diesem Fall wurde die Wettkampf-Distanz gnädig verkürzt. Am Ziel war ein Vorsprung von zehn bis 15 Bootslängen nicht ungewöhnlich. Die Siegprämie - ein Kasten Bier - konnten sich die Brachwitzer abholen. Neben ihnen auf dem Treppchen: Dößel und Kloschwitz.

Regie führte bei dem dreitägigen Volksfest erneut das ehrenamtliche Team der "Kloschwitzer Blüten", angeführt von Andrea Papendieck, die sich bereits auf das 115. Blütenfest im nächsten Jahr freute.