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Online-Plattform "I Plant A Tree" aus Halle Online-Plattform "I Plant A Tree" aus Halle: Klimaschutz aus dem Internet

Von MICHAEL FALGOWSKI 08.06.2015, 13:30
Michael Bahr, Mitbegründer und ehrenamtlicher Geschäftsführer von „I Plant A Tree“.
Michael Bahr, Mitbegründer und ehrenamtlicher Geschäftsführer von „I Plant A Tree“. Archiv/Lutz Winkler Lizenz

Halle (Saale) - Alle reden vom Klimaschutz, „I Plant A Tree“ pflanzt lieber Bäume. Die ungewöhnliche Klimaschutzorganisation aus Halle leistet über regionale Aufforstungsprojekte und mit Hilfe des Internets einen konkreten Beitrag: Auf www.iplantatree.org können ganz einfach online Bäume gespendet werden. Über individuelle Zähler kann dann in Echtzeit nachvollzogen werden, wie viel Kohlendioxid dadurch gebunden wird. Die Initiative ist erfolgreich: Seit rund sechs Jahren wurden, ausschließlich durch Spenden finanziert, rund 167.400 Bäume gepflanzt, die seither aktuell rechnerisch fast elf Millionen Tonnen Kohlendioxid gebunden haben.

23.000 Euro für die eigene Brachfläche

Auch auf einer Fläche bei Nietleben ist diese an einem halleschen Kneipentisch geborene sympathische Idee längst zu Holz geworden: Bei Neustadt wurden Ende 2012 sieben Hektar vermüllter und ungepflegter Jungwald sowie etwa 1,7 Hektar Brachfläche gekauft. „Das war unser erster eigener Wald. Wir haben unter Freunden gesammelt und Einnahmen aus der Plattform zusammengeworfen, um die insgesamt 23.000 Euro aufzubringen“, sagt Michael Bahr, Mitbegründer und ehrenamtlicher Geschäftsführer von „I Plant A Tree“. Die Plattform ist eine Marke der gemeinnützigen Wald 1.1 GmbH.

Treffpunkt ist am Samstag, 13. Juni, um 10 Uhr an der Ecke, Zur Gartenstadt/Habichtsfang. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Normalerweise werden die Pflanzungen der halleschen Klimaschützer von Förstern und Forstfirmen vor Ort durchgeführt. In Nietleben wird aber jetzt selbst Hand angelegt. Dabei geht es gegen die Brombeere. Denn die stacheligen Triebe des Rosengewächses bildeten meist nach kurzer Zeit eine dichte Strauchdecke, welche die übrige Bodenvegetation zunehmend bedränge und beschatte, wie Bahr erläutert. Problematisch sei das auch für 2.000 Traubeneichen, Schlehen, Weißdorn und die seltenen Wildäpfel, die bei Nietleben gepflanzt wurden. Die Projektfläche von „I Plant A Tree“ soll allmählich in einen naturnahen Mischwald verwandelt werden, der Lebensraum für viele Vogelarten, Kleinsäuger und Insekten ist.

Michael Bahr hofft für den Einsatz auf viele ehrenamtliche Helfer. Das müssten nicht unbedingt überzeugte Umweltschützer sein. „Arbeiten im Wald macht Spaß und schweißt zusammen. Das ist ideales Teambuilding – zwar ganz ohne Klettergarten, aber mit Sinn“, sagt Bahr. Um die benötigten Werkzeuge und Verpflegung kümmere sich „I Plant A Tree“. (mz)