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Neuer Glanz in alter Schule

Von SILVIA ZÖLLER 23.09.2008, 16:53

Halle/MZ. - "1992 war die letzte Veranstaltung in der Aula, danach war sie wegen Baufälligkeit gesperrt", berichtet die stellvertretende Schulleiterin Kerstin Pilz. Heute, nach der Sanierung im Rahmen des Projekts Public Private Partnership, ist die Aula wieder der imposanteste Raum in der 120 Jahre

alten Schule: Die rot gefassten Deckenholzbögen strahlen mit den originalgetreu gefertigten Bleiglasfenstern um die Wette. Ein idealer Ort für Zeugnisübergaben und andere festliche Gelegenheiten.

Rot wie die Holzbögen ist überhaupt der sprichwörtliche Faden, der sich durch die gesamte Schule zieht, in der Altenpfleger, Masseure oder Zahntechniker, aber auch pharmazeutisch-technische Assistenten und Friseure ausgebildet werden. Dunkelrot sind Fensterrahmen und Türen gestrichen, die Flure in Grün- und Gelb-Tönen gestaltet. "Das Markanteste ist die farbige Gestaltung der Schule und der Unterrichtsräume", meint Kerstin Pilz.

Doch nicht nur die freundliche Ausstrahlung des Schulgebäudes ist das Ergebnis des einjährigen Einsatzes der Baufirmen. Unter anderem ist in einem früher zugemauerten unbenutzten Kohlenkeller eine moderne Lehrküche entstanden. Ein weitere Kellerraum ist zu einem Gymnastiksaal für die angehende Masseure und Altenpfleger umgebaut worden. Sämtliche Labore für die pharmazeutischen Assistenten sind auf dem neuesten Stand. Und die Masseure können nicht nur in einem mit Liegen ausgestatteten Saal ihre Handgriffe üben, sondern auch in Therapiewannen Güsse und Anwendungen lernen. Für die angehenden Altenpfleger stehen lebensechte Pflegepuppen bereit, die in ihren Pflegebetten gewaschen und mit Verbänden versorgt werden können.

"Die Schule war in einem Dornröschenschlaf", blickt Lehrerin Christiane Ristow zurück, die für die Öffentlichkeitsarbeit der Schule zuständig ist. Jetzt, nach der Sanierung, will sich die Berufsbildende Schule V Interessierten auch verstärkt präsentieren. "Wir planen für Januar einen Tag der offenen Tür", so Ristow. Auch zum Girls' Day soll eingeladen werden. "Dieser Standort ist unser Vorzeigeobjekt", freut sich die Lehrerin. Die beiden Außenstellen in der Haflinger Straße und der Rainstraße sind unsaniert.

Auch wenn sich der Schulbetrieb nach dem Umzug aus der übergangsweise genutzten Weidenplanschule und vier Wochen Unterricht in den neuen Räumen eingependelt hat, so gibt es noch ein klitzekleines Problem. Die Schuluhr klingelt immer fünf Minuten vor der Zeit, aber die High-Tech-Anlage ist nur von einem Fachmann zur Räson zu bringen. Aber schließlich lernen die 1200 Schüler ja im Land der Frühaufsteher.