"Meine philosophische Friseuse" von Detlef Färber: "Meine philosophische Friseuse" von Detlef Färber: MZ-Redakteur veröffentlicht Buch mit 111 Satiren

Halle (Saale) - Wenn die Star-Friseuse Mandy vor ihrer Stammkundschaft mit den Schneide-Utensilien hantiert, dann wird der Kopf der Männer nicht nur frisiert, sondern auch hoffnungslos verdreht. Weil sie eben nicht nur hier schnibbelt und dort rasiert, sondern auch eine ungemein tiefsinnige Frage stellt: „Wie soll’s werden“. Und weil sie nebenbei noch verdammt gut aussieht. Die Titelgeschichte „Meine philosophische Friseuse“ ist eine von 111 Satiren des Autors und MZ-Redakteurs Detlef Färber. Gerade sind sie beim Mitteldeutschen Verlag erschienen.

Neben schwindelerregenden Wortspielen und einer ungewöhnlichen Sicht auf ganz alltägliche Dinge haben die „kurz geschnittenen“ Texte eins gemeinsam: Sie drehen sich um das Thema Zeit. Die vier Teile werden jeweils mit echten Friseur-Sprüchen wie „wächst alles wieder nach“ überschrieben und enthüllen deren philosophisches Potenzial. Da gibt es haarige Geschichten zur Ur- und Kulturgeschichte und zur haarsträubenden Floskelsprache der Gegenwart. Und über Tage des Kalenderjahres. Und schließlich darüber „wie es werden soll“ mit der Welt. Dabei wird auch geklärt, warum „die Wirte des Menschen unantastbar“ sind oder sein sollten, warum Lästern hinterm Rücken eigentlich ganz gut tut und, in der Episode „Jack, the Feinripper“, wieso man das Wort Reizwäsche durchaus von zwei Seiten betrachten kann. Außerdem gibt es mit dem Sketch „Händels Fluchtversuch“ ein Gedankenspiel zu Halles Geschichte - wie sie auch ganz anders hätte verlaufen können.

„Meine philosophische Friseuse“, von Thomas Leibe kongenial illustriert, ist Färbers erstes Buch und enthält Texte aus fast 25 Jahren. Etliche sind in gekürzten oder eigens dafür aktualisierten Fassungen in der MZ erschienen.  (mz/sas)