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Letzter verkaufsoffener Sonntag  Letzter verkaufsoffener Sonntag : Frühlingshafter Bummel durch Halle

Von Peter Godazgar 21.12.2015, 08:45
Schnell, schnell die letzten Geschenke kaufen.
Schnell, schnell die letzten Geschenke kaufen. Holger John Lizenz

Halle (Saale) - Am gestrigen letzten verkaufsoffenen Sonntag vor Ostern haben Tausende Hallenser die Gelegenheit genutzt, noch fehlende Geschenke einzukaufen. Verbinden ließ sich der Bummel idealerweise mit einem Besuch des beliebten Ostermarkts und ...

Moment mal - Ostern? Halt, halt! Vorher kommt doch noch ein anderes Fest. Aber man kann ja wirklich durcheinandergeraten angesichts der frühlingshaften Temperaturen. Also noch mal von vorne: Am gestrigen letzten verkaufsoffenen Sonntag vor Heiligabend haben Tausende Hallenser die Gelegenheit genutzt, noch fehlende Geschenke einzukaufen.

Von 13 bis 18 Uhr waren die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet, ebenso die Einkaufszentren in Neustadt und vor den Toren der Stadt, etwa der Hallesche Einkaufspark in Bruckdorf oder das Halle-Center in Peißen. Wer zu warm angezogen war, konnte freilich leicht ins Schwitzen geraten. Schweiß auf der Stirn, weil immer noch nicht alle Geschenke beisammen sind, hatten die Kauflustigen indes noch nicht. „Die Verzweifelten kommen erst Heiligabend“, meinte mit einem Schmunzeln die Filialleiterin der Thalia-Buchhandlung am Markt, Manja Büchner.

Dass aber doch auch viele Geschenkejäger unter den Kunden waren, zeigte sich in den Geschäften an den Schlangen vor jenen Theken, an denen man sich seine Einkäufe gleich verpacken lassen kann. Im Thalia sind laut Manja Büchner dieser Tage besonders gefragt: Kalender, Regionales sowie Kinder- und Jugendbücher.

Vor allem bei letzteren beiden Kategorien scheint das Fachwissen der Buchhändler doch ein Pfund zu sein, mit dem sich wuchern lässt. „Kinder- und Jugendbuch, das sind die beratungsintensivsten Bereiche“, bestätigt die Thalia-Chefin, deren Crew mit der runderneuerten Filiale schon im Oktober ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk erhalten hat. Ach ja, sagte Manja Büchner, Biografien gehen vor Weihnachten komischerweise auch immer besonders gut.

Ein paar Meter weiter, am unteren Eingang zum Boulevard, beriet Uwe Pflügner am vierten Advent all jene, die „raus wollen“. Über seinem Geschäft steht das ganze Jahr, was dieser Tage zum konsumistischen Hauptmotto wird: „Last Minute“ prangt über der Agentur des Reiseveranstalters L’Tur, der auf genau das spezialisiert ist: auf Urlaubsfahrten für Kurzentschlossene. Bucht denn jemand so kurz vor Weihnachten noch eine Reise? „Aber ja“, sagt Agentur-Leiter Pflügner. Die verkaufsoffenen Sonntage seien bei ihm traditionell umsatzstarke Tage. Gerade erst hat ein Ehepaar eine Städtereise nach Barcelona gebucht, über die Weihnachtsfeiertage. Ansonsten seien Reisegutscheine eine beliebte Alternative, sagt Pflügner, der an seine Kunden zum vierten Advent auch kostenlosen Glühwein und Stolle verteilte.

Unglaubliche 450 Euro sollen die Deutschen in diesem Jahr durchschnittlich pro Kopf fürs Fest ausgeben - schätzt zumindest der Handelsverband Deutschland. „Schön wär’s“, meint dazu Wolfgang Fleischer. Der Chef der halleschen City-Gemeinschaft ist sich ziemlich sicher, dass diese Summe in Sachsen-Anhalt und auch in Halle um Einiges niedriger ausfallen dürfte.

Ein negatives Fazit zieht er trotzdem nicht: Es sei auf jeden Fall das beste der Wochenenden vor Weihnachten gewesen, sagte er gestern Abend. Was ihn besonders freute: „Wir konnten viele Kunden aus dem Umland nach Halle locken.“ Was aufgrund der Witterung leider diesmal gar nicht lief: Winterkleidung. Da, so Fleischer, könnten sich die Kunden nach Weihnachten wohl sogar noch auf weitere Rabatte freuen. Ob das gute Schlusswochenende den mauen Weihnachtsverkaufsstart wieder wettmachen kann, glaubt Fleischer indes nicht. „Wir werden das wohl nicht ganz aufholen.“ Nun, ein paar Tage bleiben noch: Heute. Und am Dienstag. Und am Mittwoch.

Und natürlich noch am Vormittag des Heiligen Abends. Wenngleich man dann stärkere Nerven brauchen dürfte als am Sonntag. (mz)

Ein dufter Duft? Martin Scholz auf der Suche nach einem Geschenke-Klassiker.
Ein dufter Duft? Martin Scholz auf der Suche nach einem Geschenke-Klassiker.
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Auf dem Boulevard war viel los.
Auf dem Boulevard war viel los.
Holger John Lizenz