Lehrerausbildung in Halle Lehrerausbildung in Halle: Studentenprotest der AG "Dozentenmangel" zeigt Wirkung

Halle (Saale) - Lehramtsstudenten an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) begrüßen die Fortschritte, die es im Bereich der Lehrerbildung an der Uni gibt. „Wir merken, dass die Uni in einigen Bereichen aktiv wird und versucht, die genannten Probleme anzugehen“, sagt Frederike Wächter, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft „Dozentenmangel“, auf MZ-Nachfrage.
Im November hatte die Arbeitsgemeinschaft eine große Podiumsdiskussion organisiert, bei der Uni-Rektor Christian Tietje versprochen hatte, sich künftig stärker für bessere Bedingungen bei der Lehrerausbildung einzusetzen. Die Studenten hatten zuvor eklatante Missstände an der Uni angeprangert. Ein Lehramtsstudium sei wegen Dozentenmangels an der MLU teilweise kaum noch möglich. Seminare seien komplett überfüllt und wichtige Prüfungsleistungen würden zu spät korrigiert, weil die Dozenten überlastet seien, hieß es.
„Darüber freuen wir uns natürlich sehr.“
Zwar gibt es noch keine konkreten Änderungen, aber die Studenten sind optimistisch. Es habe mehrere Gespräche gegeben und die Arbeitsgemeinschaft arbeite nun mit dem Zentrum für Lehrerbildung zusammen, sagt Frederike Wächter. „Darüber freuen wir uns natürlich sehr.“ Vor allem in den Bereichen Germanistik und Sachkunde soll es bald Veränderungen geben. Studenten im Grundschulbereich sollen bessere Möglichkeiten bekommen, an Seminarplätze zu gelangen.
Wunschlos glücklich ist die Arbeitsgemeinschaft jedoch nicht. In anderen Bereichen der Lehramtsausbildung sei bisher noch keine Veränderung zu bemerken. „Da erwarten wir natürlich noch weitere Aktivitäten, um die Probleme anzugehen“, sagt Wächter.
An der MLU studieren seit Jahren immer mehr Lehrämtler. Die Uni befolgt die Vorgaben der Landesregierung, die den allgemeinen Lehrermangel im Land bekämpfen möchte. Aktuell fangen pro Semester 800 neue Studenten ein Lehramtsstudium in Halle an. Vor zehn Jahren waren es noch weniger als 400. Laut Uni-Rektor Tietje stoße die MLU aufgrund des Wachstums an ihre infrastrukturelle Grenze. (mz)