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Irrgarten blindwütig zerstört

Von Martina Springer 17.07.2007, 17:50

Halle/MZ. - Doch was er sah, waren nur zerfetzte, beschmierte, herunter gerissene Planen. Entsetzen über die blindwütige Zerstörung herrscht bei der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) sowie der Jugendwerkstatt "Frohe Zukunft". Deren Mitgliedern blieb am Dienstag nichts anderes übrig, als die Reste des mobilen Labyrinths abzubauen.

"Wir hatten uns ja schon auf kleinere Schäden eingestellt", sagt Steffen Kohlert, Bereichsleiter in der Jugendwerkstatt, aus schlechter Erfahrung. Immerhin waren erst Ende vergangener Woche auf der Ziegelwiese zwei Kunstwerke zerstört (MZ berichtete) und in der

Nacht zum Sonntag eine Holzplastik in die Saale geworfen worden."Was nun mit dem Irrgarten passiert ist, übertrifft alle meine Befürchtungen. Ich könnte heulen."

Der materielle Schaden liegt nach Schätzungen von Wolfgang Aldag, Vorsitzender des Landesverbandes der DGGL, auf deren Initiative das Gebilde mit den verschlungenen Wegen und Eichendorff-Gedichten entstanden war, zwischen 500 und 1 000 Euro. Obwohl es laut Aldag nicht einfach sein werde, das Geld für die Reparatur aufzutreiben, ist der nicht-materielle Schaden nach Kohlerts Worten noch größer. "Die Jugendlichen haben so viel Kraft und Mühe in den Irrgarten gesteckt, das lässt sich durch nichts wieder gutmachen."

Gleich nach Bekanntwerden der "schlimmen Nachricht", so Aldag, habe er zusammen mit der Jugendwerkstatt entschieden, das zerstörte Labyrinth abzubauen. "Auf der Amtswiese wird es auch nicht wieder aufgestellt." Allerdings gibt er sich trotz des Vandalismus' kämpferisch: "Wir lassen uns nicht unterkriegen. Der reparierte Irrgarten wird, wie geplant, im September auf dem Marktplatz aufgebaut."

Laut Aldag ist Anzeige erstattet worden. Doch bislang gibt es nach Aussage von Polizeisprecherin Ulrike Diener keinerlei Hinweise auf den oder die Täter. Das kann Werner Wirtz, der ganz in der Nähe wohnt, nicht nachvollziehen. Irgendjemand müsse doch etwas gesehen oder gehört haben. Er wünsche sich auch, "dass ab und zu ein Polizist vorbeischaut".

Hinweise zum Geschehen nimmt die Polizei unter Telefon 0345 / 224 1291 entgegen.