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Geschenke-Jäger in der City

Von Michael Deutsch 09.12.2007, 19:16

Halle/MZ. - Auch Familie Reins stürzte sich ins Getümmel. Am Sonntag allerdings ohne ihren fünfjährigen Sohn Janek. Der schaue sich gerade mit seinen Großeltern die Weihnachtsrevue "Herr Fuchs und der Weihnachtsgrummel" im Steintor-Varieté an und ahne nichts von dem Einkaufsbummel, berichtet der Vater. "In dieser Zeit schauen wir für ihn nach Geschenken. Alles soll ja geheim bleiben", so Udo Reins, der verrät, dass der Weihnachtsmann seinem Söhnchen einen Lerncomputer bringen wird. Doch noch ist nichts dergleichen in der Einkaufstüte geschweige denn in trockenen Tüchern. "Wir wollen noch die Preise vergleichen", verabschiedet sich der Hallenser in Eile.

Wenig Zeit haben auch Andrea und Hartmut Bade. Nach einem Weihnachtsmarktbesuch und getätigten Einkäufen flitzen sie zur Straßenbahn. Nur ihr Sohn Alex schaut nicht begeistert, wofür die Mutter auch eine Erklärung hat. So habe sich der Knabe zu Weihnachten ein spezielles Handy gewünscht. "Das soll er auch bekommen", verspricht die Mutter. Allerdings sei das Gerät heute beim Händler nicht vorrätig gewesen. Großen Spaß haben indes die Eltern von Andrea Bade. "Wir sind extra aus Benshausen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen) angereist, um den halleschen Weihnachtsmarkt zu erleben" sagt Großvater Günter Roth, der im Lichterschein des herausgeputzen Marktes zu Scherzen aufgelegt ist. Während er sich heute einen Hut gekauft habe, sei seine Frau, die nach einem Pullover Ausschau hielt, "wieder einmal" nicht fündig geworden, lacht er.

Gut lachen hatte auch der hallesche Einzelhandel. "Unser Umsatz war sehr gut und gleicht dem des Vorjahres", zog Petra Schäfer-Herter, stellvertretende Kaufhofchefin, am Sonntagabend zufrieden Bilanz. "Der Ansturm war enorm hoch, so dass wir noch fünf Zusatzkassen eingerichtet haben", sagte sie.

Auch Woolworth-Chef Vincenzo Castaldo machte Kassensturz und sprach von einem guten Geschäft. "Die Leute, die unterwegs sind, kaufen auch", beobachtete er und nannte seine Verkaufsschlager: Heimtextilien, Spielwaren und Multimediageräte. Seitdem der Weihnachtsmarkt am Samstag bis 24 Uhr geöffnet habe, sei das Abendgeschäft sowieso besser geworden. "Das war eine sehr gute Entscheidung der Stadt", lobte Castaldo.