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Dammbau mit «Carla» sorgt für Sicherheit

Von Diana Dünschel 27.05.2005, 16:18

Teutschenthal/MZ. - "Carla" ist ein 5,3 Millionen teures und bis 2008 ausgelegtes Forschungsprojekt, das durch das Land, die private Wirtschaft und eben auch den Bund finanziert wird. Ziel ist der Bau von Dämmen, um Untertagedeponien und Salzbergwerke zu verschließen. Im Fall der Grube Teutschenthal geht es darum, dass von den jetzt eingelagerten und teils kontaminierten Abfällen künftig keine Gefahr für oberirdische Einrichtungen ausgeht. Vier dieser Bauwerke sind an den Grubenverbindungen nach Angersdorf und Salzmünde geplant.

Dabei gilt es, mehrere Dinge zu berücksichtigen. So darf zum Beispiel kein Wasser in den abgesperrten Bereich eindringen. Er muss vollständig dicht sein, und das möglichst die nächsten 20 000 Jahre. Die Druck- und Temperaturverhältnisse unter Tage gilt es zu beachten. Dazu kommen die chemischen Bedingungen des leichtlöslichen Salzgesteins. Deshalb sind die beteiligten Partner - unter ihnen Bergleute, Chemiker, Verfahrenstechniker und Gebirgsmechaniker - seit 2002 auf der Suche nach dem richtigen Material. Sie haben mittlerweile ein Grundkonzept erarbeitet und Versuche im Labor unternommen.

Wolfram Kudla, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Bergbau und Spezialtiefbau der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, berichtete am Freitag von ersten Ergebnissen. So wurde laut seiner Auskunft ein Spezialbeton entwickelt, der auch als Spritzbeton-Technologie eingebaut werden kann. Doch ein Baustoff allein reicht den Forschern nicht. Denn zum Schluss sollen die Dämme aus Sicherheitsgründen aus mehreren Komponenten bestehen. Deshalb folgen weitere Tests mit speziellem Bitumen und Asphalt. Ab Herbst beginnen erste Großversuche unter Tage.

Ulrich Kasparick zeigte sich beeindruckt. Denn weil mit "Carla" wissenschaftliches Neuland betreten wird, sind die Ergebnisse später sicher weit über die Grenzen Deutschlands hinaus gefragt. "Bei einem Erfolg steht Teutschenthal an der Weltspitze. Es hat eben eine große Hebelwirkung, wenn Forschungsmittel richtig eingesetzt werden", sagte er.