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Bundeswettbewerb "Zukunftsstadt" Bundeswettbewerb "Zukunftsstadt": Neustadt - neu gedacht

Von jan Schumann 08.10.2015, 20:12
Forscher, Anwohner und Politiker tüfteln an Neustadts Zukunft
Forscher, Anwohner und Politiker tüfteln an Neustadts Zukunft Kison Lizenz

Halle (Saale) - Zeit für Visionen: Die Stadtverwaltung Halle hat den Startschuss für ihre Bewerbung im hoch dotierten Bundeswettbewerb „Zukunftsstadt“ gegeben. Um in dem Stadtplanungs-Vergleich im kommenden Jahr zu den 20 herausragenden Kommunen zu gehören, tüfteln Spezialisten der Stadt mit Bürgern und Akteuren der Wirtschaft und Wissenschaft an einem Zukunftskonzept für Halle-Neustadt. Genauer: Ein Konzept für den Stadtteil samt anliegendem Weinberg-Campus und dem Wohngebiet Heide-Süd im Jahr 2050.

Wie wird sich Neustadt in 35 Jahren wandeln?

Braucht der Weinberg-Campus eine S-Bahn? Ist es Zeit für eine internationale Schule in Neustadt? Und wie steht es um die Kneipenszene im größten Stadtteil Halles? Konkrete Ideen, wie sich Halle-Neustadt in 35 Jahren - also etwa in einer Generation - wandeln soll, wurden nun gebündelt: In einer ersten sogenannten Zukunftswerkstatt steckten rund 50 Akteure die Köpfe zusammen, darunter hallesche Wissenschaftler, Unternehmer und Stadtteilbewohner. Und auch die Stadtpolitik schaut auf die Ideen der Visionäre: Stadtratsvorsitzender und Neustädter Hendrik Lange (Die Linke) gehörte zum Publikum der Zukunftswerkstatt. Eines seiner Anliegen ist eine mehrsprachige Schule in dem Stadtteil.

In welche Richtung das Konzept gehen wird, hat die Stadtverwaltung bereits klar gemacht: Die Schlagworte lauten „grüne Platte“, „Sanierungsstrategie“ und „soziale Durchmischung“. Der Fokus der Arbeitsgruppe liegt auch auf einer klimafreundlichen Infrastruktur. Soviel ist seit der ersten Zukunftswerkstatt klar: Die hallesche Bewerbung wird sich um drei Schwerpunkt-Themen drehen: Firmengründungen, Fragen der Mobilität und Energie sowie die soziale Entwicklung. Diesen Arbeitsgruppen stehen Spezialisten vor, die in der Stadt für ihre Expertisen bekannt sind: Neben Norman Klüber vom Fraunhofer-Institut und Susanne Hübner vom Firmen-Gründerservice der Universität Halle gehört auch Jana Kirsch aus dem Quartiermanagement zum Stab der Visionäre.

Interessierte können sich ein Bild machen

Das gesammelte Ideen-Portfolio steht ab sofort zur Diskussion und soll in eine realisierbare Form gebracht werden: Im sogenannten Zukunftslabor am Tulpenbrunnen können sich Besucher ein Bild über den Fortschritt der Planungen machen. Gäste sind willkommen, sagt Steffen Drenkelfuß, der das Projekt im Namen der Stadtverwaltung begleitet.

Bei dem Wettbewerb geht es auch um Geld: Mit dem fertigen Konzept, das die hallesche Stadtverwaltung im März 2016 einreichen wird, bewirbt sie sich um einen Platz unter den 20 besten teilnehmenden Kommunen in der Republik. Zur Zeit ist Halle eine von 52 Bewerberinnen. Ein wichtiger Teil der einzureichenden Unterlagen ist auch ein wissenschaftliches Gutachten zum Zukunftspotenzial des Stadtteils. Nimmt Halle diese Hürde, schüttet der Bund 200 000 Euro aus - und die Stadt zieht in die zweite Runde ein. Dann geht es um eine Konkretisierung der Konzepte - zu verdienen gibt es im besten Fall rund sechs Millionen Euro, so Drenkelfuß.

Informationen im Netz: halle.neu.stadt-2050.de (mz)