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Beigeordnetensuche Beigeordnetensuche in Halle: Wolfgang Aldag will als Nachfolger von Uwe Stäglin in den Ratshof einziehen

Von Dirk Skrzypczak 15.03.2018, 05:30
Wolfgang Aldag hat in der Stadtentwicklung bereits seine Spuren hinterlassen. Am 30. Mai tritt er bei der Beigeordnetenwahl im Stadtrat an.
Wolfgang Aldag hat in der Stadtentwicklung bereits seine Spuren hinterlassen. Am 30. Mai tritt er bei der Beigeordnetenwahl im Stadtrat an. Silvio Kison

Halle (Saale) - Im kleinen Café Ludwig in der Eichendorffstraße fühlt sich Wolfgang Aldag wohl, in der gemütlichen Atmosphäre führt er auch gern wichtige Gespräche. „Das ist mein Kiez“, sagt der 50-Jährige. Und er bestätigt, was seit Wochen spekuliert wurde: Der Grünen-Politiker - Landschaftsarchitekt, Landtagsabgeordneter, Stadtrat - bewirbt sich für den Posten des Beigeordneten für Stadtentwicklung in Halle. Uwe Stäglin (SPD) macht nach sieben Jahren Schluss. Am 30. Mai wird der Stadtrat über die Neubesetzung der Stelle entscheiden.

Den Schritt habe er sich gut überlegt. „Ich stelle an den Posten hohe Anforderungen. Und als ich von Parteifreunden gefragt wurde, ob ich antreten würde, habe ich zunächst vorgeschlagen, dass sie erst bundesweit nach geeigneten Kandidaten suchen sollen“, sagt der gebürtige Schwabe. Mit Angst vor der Verantwortung habe das nichts zu tun. „Den Job soll der Beste machen. Ich habe 20 Jahre Erfahrung in der Materie.“

Wolfgang Aldag benötigt Unterstützung aus anderen Fraktionen

Der Stadtverband der Grünen ist überzeugt, den Richtigen gefunden zu haben. „Er ist kein radikaler Links-Grüner, sondern ein Mann vom Fach, der das Amt inhaltlich und auch von der Persönlichkeit her ausfüllen kann. Wolfgang steht doch jetzt schon für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung“, findet Melanie Ranft, Stadtvorsitzende der Grünen.

Als Experte habe er an der Hochschule Anhalt unter anderem zu Bauthemen gelehrt. Bei diversen städtebaulichen Wettbewerben sei er als Preisrichter tätig gewesen. Und Ranft hofft, dass Aldag auch die Unterstützung aus anderen Fraktionen bekommt. Als gemeinsamer Kandidat von Rot-Rot-Grün etwa? „Das liegt an ihm, er muss auf die anderen Fraktionen zugehen. Aber ich würde mir eine breite Basis für ihn wünschen“, sagt Ranft, selbst Stadträtin.

Auch Aldag will eine autoarme Innenstadt

Aldag, der mit einem Mann als Partner lebt - „das ist eine Parallele zu Uwe Stäglin“, wie er sagt, will für sich werben. Und zwar als Mittler, der im Sinne der Sache nach Konsens sucht, nicht als Krawallbruder. „Wir müssen uns die Frage stellen, was wir in Halle bewegen wollen. Daraus entstehen dann die Ideen.“ Das Rad müsse man nicht neu erfinden, aber eingeschlagene, gute Wege konsequent fortsetzen. „Dazu gehört aus meiner Sicht auch, den Verkehr und die Mobilität zu gestalten, statt Verbote etwa für Dieselfahrzeuge auszusprechen.“

Aber Anreize für den Öffentlichen Nahverkehr zu schaffen und Ampeln intelligent zu steuern, seien richtige Ansätze. „Und an der Leitlinie einer autoarmen Innenstadt halte ich fest.“ Weiteres Potenzial sieht Aldag in der Beziehung zwischen Stadt und Fluss - da könne sich Halle noch besser entwickeln. Und die Erkenntnisse aus der Zukunfts-Werkstatt für Halle-Neustadt müssten auf die ganze Stadt übertragen werden. „Durch eine ausgewogene Entwicklung der Stadtteile können wir gute Lebensbedingungen für alle Einwohner schaffen.“

Der Schwabe, in Fellbach bei Stuttgart geboren und seit 2000 Hallenser, macht zudem keinen Hehl aus seiner Freundschaft zu Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos). 2012 hatte er den OB in seinem Wahlkampf unterstützt. „Heute streiten wir konstruktiv, was in einer Freundschaft möglich sein muss. Das ist mir wichtig.“ Am 16. März endet die Frist für die Bewerbungen. Wolfgang Aldag ist der erste Kandidat, der in die Offensive geht. (mz)

Wolfgang Aldag hat in der Stadtentwicklung bereits seine Spuren hinterlassen. Am 30. Mai tritt er bei der Beigeordnetenwahl im Stadtrat an.
Wolfgang Aldag hat in der Stadtentwicklung bereits seine Spuren hinterlassen. Am 30. Mai tritt er bei der Beigeordnetenwahl im Stadtrat an.
Silvio Kison