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Arm aber kreativ Arm aber kreativ: "Zeit Online" entdeckt Halle für sich

16.10.2018, 08:29

Halle (Saale) - Wer Halle einmal richtig kennenlernt, der lernt es lieben. Das ist die Weisheit, mit der wohl viele Hallenser „ihre“ Stadt gegenüber Außenstehenden beschreiben - und damit gegen den noch immer landläufigen Ruf verteidigen, die Stadt sei grau, trist und könne neben dem pulsierenden Leipzig nur verlieren.

Längst aber entdecken überregionale Zeitungen und Magazine in schöner Regelmäßigkeit den Charme von Halle: Ein „Spiegel“-Autor schwärmte 2017 für das Studenten- und Kneipenleben in Halle und stufte die Saalestadt als Geheimtipp ein. Das Geo-Magazin wählte Halles Altstadt zu den Top Ten der schönsten Altstadtkerne in deutschen Großstädten. Und jetzt entdeckt Zeit Online die Saalestadt für sich - zum zweiten Mal, muss man sagen, denn einen Artikel über Halle als unterschätzte Stadt gab es schon 2015.

Zeit Online entdeckt Halle (Saale): Arm, aber unglaublich kreativ

Passt aber auch ganz gut zu dem Motto, dass man sich eben erst auf den zweiten Blick in Halle verliebt, wie es die Autorin in dem aktuell erschienenen Artikel beschreibt. Tenor: Halle ist arm, hat dafür aber viele Leute mit guten Ideen. Hier interpretieren Künstler Halles berühmten Komponisten Georg-Friedrich Händel mit Jazz-Improvisationen neu, verwandeln Halles einst tristes Stadtviertel Freiimfelde mit kunstvollen Graffitis in ein kleines Berlin.

Halle gibt seinen Einwohnern noch die Freiheit, ihre Stadt selbst mitzugestalten, gegen den Strom zu schwimmen - und dabei charmant unperfekt zu bleiben. 

Zeit Online in Halle (Saale): Besuch bei der Naschmadame und im Hühnermanhattan

Die Autorin setzt bei ihrem Halle-Besuch auf die Geheimtipps von Einheimischen. Food-Bloggerin Silvia Dahle, die auf Instagram Zehntausende inspiriert, nimmt sie mit auf ein Dessert in der Konditorei Naschmadame. Mit Veranstaltungskaufmann Micha Hübel redet sie über die Club-Szene in Halle, für die die Stadt seiner Meinung nach nicht genug tue. Erst vor ein paar Monaten hat das „LaBim“ geschlossen, Investoren kauften rund um den beliebten Studentenklub zahlreiche Grundstücke auf. Der Verein Plan 3, der hinter dem LaBim steckte, sucht nach einem neuen Standort, will sich mit Halles Theaterbühnen stärker vernetzen.

Und trotzdem gibt es in Halle noch diese kleinen Orte, an denen junge Leute sich selbst etwas aufbauen und die Stadt lebenswert machen. Zwischen leuchtenden Müllsack-Luftballons im Klub „Hühnermanhattan“ und einem Absacker im „Zwei Zimmer, Küche, Bar“ findet die Zeit Online-Autorin dann auch heraus, was wir schon lange über Halle wissen: „Du brauchst keine Kohle, um etwas Besonderes zu sein. Du bist echt. Und absolut wunderbar.“ (mz/jgü)