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18-Jährige in Halle getötet 18-Jährige in Halle grausam getötet: Tatverdächtiger festgenommen - Haftantrag wegen Mordes gestellt

Von Dirk Skrzypczak 17.07.2019, 19:24
Am Mittwoch suchen Einsatzkräfte der Hundestaffel aus Dresden in Tatortnähe nach Spuren. In der Voßstraße war am Dienstag eine 18 Jahre alte Afghanin so schwer verletzt worden, dass sie später im Krankenhaus starb. Die Polizei hat den Tatverdächtigen in Frankfurt (Main) gefasst. 
Am Mittwoch suchen Einsatzkräfte der Hundestaffel aus Dresden in Tatortnähe nach Spuren. In der Voßstraße war am Dienstag eine 18 Jahre alte Afghanin so schwer verletzt worden, dass sie später im Krankenhaus starb. Die Polizei hat den Tatverdächtigen in Frankfurt (Main) gefasst.  TV  Halle

Halle (Saale) - Seit wann Nasi A. in Halle lebte, ist nicht bekannt. Die 18-jährige  wohnte in einem Elfgeschosser in der Voßstraße zusammen mit ihrer Mutter. Am Dienstag war die junge Frau von einem Landsmann mit einem Messer angegriffen und so schwer verletzt worden, dass sie später im Krankenhaus starb.

Der Tatverdächtige, Rami D. (30), soll mit dem Opfer nach afghanischem Recht verlobt gewesen sein. „Wir gehen von einer Beziehungstat aus. Offenbar wollte die 18-Jährige von dem Beschuldigten nichts mehr“, sagt Staatsanwalt Klaus Wiechmann.

Tat in Halle: Mutter findet das Opfer

Rami D., der laut Staatsanwaltschaft in Paris wohnt, war nach der Bluttat aus Halle geflüchtet. Einsatzkräfte der Bundespolizei konnten den Mann am Dienstagabend auf dem Hauptbahnhof in Frankfurt (Main) festnehmen. Möglicherweise wollte er sich nach Frankreich absetzen. Am Mittwoch wurde er nach Halle gebracht und dem Haftrichter vorgeführt. „Ich habe Haftantrag wegen Mordes gestellt. Der Verdächtige bestreitet die Tat“, sagt Wiechmann. Am Mittwochabend stimmt ein Haftrichter dem Antrag zu. Außerdem ordnete der Staatsanwalt die Obduktion der Leiche an.

Was sich am Dienstag kurz nach Mittag in der Voßstraße abspielte, wird von den Ermittlern derzeit wie ein Puzzle zusammengesetzt. Die Mutter der getöteten Nasi A. war nicht zu Hause, als der Konflikt zwischen Rami D. und seiner Verlobten eskalierte. Der Afghane soll mehrfach auf die junge Frau eingestochen und sie dann blutüberströmt in der Wohnung zurückgelassen haben. „Die Mutter hat ihre Tochter später gefunden. Da hat die 18-Jährige noch gelebt.

Im Krankenhaus konnten ihr die Ärzte aber nicht mehr helfen“, sagt Wiechmann. Die Polizei hatte bereits am Dienstag erklärt, dass die Afghanin durch Rettungskräfte vor Ort noch reanimiert werden konnte. Allerdings waren ihre Verletzungen zu schwer.

Mutter und Tochter hatten kaum Kontakt zu Nachbarn, erzählen Bewohner des unsanierten Plattenbaus. 43 Familien wohnen derzeit in dem Aufgang, in dem auch die beiden Frauen lebten. „Das ist alles sehr anonym hier. Man kennt gerade mal noch die Leute, die direkt nebenan wohnen“, meint ein junger Mann, der seine Freundin abholt. Beide wollen nach Frankreich in den Urlaub. Von der grausamen Tat und ihren Umständen hätten sie nichts mitbekommen, nur Polizei und Rettungsdienste vor dem Haus gesehen.

Ein anderer Nachbar erinnert sich an einen Mann, der öfters auf dem Balkon der Wohnung stand und rauchte. „Aber ansonsten habe ich mich nicht mit diesen Leuten beschäftigt. Keine Ahnung, ob es dort Streit gegeben hat.“

Ein Fall ist noch ungeklärt

Während die Polizei im Fall von Rami D. einen schnellen Ermittlungserfolg feiern konnte, ist ein anderer mutmaßlicher Mörder noch auf freiem Fuß: Mohammad Suliman N., geboren ebenfalls in Afghanistan, soll am 10. März eine 26-Jährige in einem Mehrfamilienhaus am Florentiner Bogen erstochen haben.

Die Polizei hatte nach der Tat eine fünfköpfige Ermittlungsgruppe gebildet. Doch der Gesuchte, der als aggressiv gilt, ist nach wie vor untergetaucht. Ob er sich überhaupt noch in Deutschland aufhält, weiß keiner. „Wir lassen aber nicht locker und setzen nach wie vor alles daran, den Mann zu finden“, sagt Staatsanwalt Klaus Wiechmann. (mz)