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Zirkus Probst Zirkus Probst: Tiger Salti Schlangenmensch

Von detlef liedmann 23.03.2014, 18:46
Die Kinder haben Spaß mit Clown Pom Pom.
Die Kinder haben Spaß mit Clown Pom Pom. detlef liedmann Lizenz

eisleben/MZ - Welcher Zirkus leistet sich noch ein Orchester und einen Moderator? Die Antwort gab es am Wochenende auf dem Eisleber Wiesengelände: Der „Zirkus Probst“. Wobei das mit dem Orchester lange in den Sternen über der Ukraine stand. Doch letztlich kamen die sieben Musiker und auch die vier Artisten der Truppe „Fedorovi“ pünktlich zum Tourneestart nach Deutschland. „Sonst hätten wir unser Programm umdisponieren müssen und die Musik käme aus der Konserve“, so Moderator Jan Bühring. Kommt sie zum Glück nicht. Live ist einfach besser.

Den Großteil des Programms bestreitet die Familie Probst, wobei sich Chef Rüdiger Probst aber vehement gegen den Begriff Familienzirkus wehrt, sondern von Großzirkus spricht. Deren Zahl lässt sich in Deutschland mittlerweile an den Fingern einer Hand abzählen, wobei eben nur einer der Finger mit „Probst“ im Osten ist.

„Danke, dass du mit uns hier her wolltest“

Markenzeichen des „Zirkus Probst“ sind seit je her die Tiere, vor allem auch die Raubtiere. Die sechs Sibirischen und zwei Bengaltiger sind der Stolz des Unternehmens aus Staßfurt, das Rudolf Probst 1945 in Dessau gegründet hat, zu einer Zeit also, als es für die Menschen Wichtigeres gab, als in den Zirkus zu gehen. Auch heute ist es schwer, dass Zelt voll zu bekommen. Eine Eisleberin, die seit 37 Jahren nicht mehr im Zirkus war, schwärmte ihrem Enkel dennoch ins Ohr. „Danke, dass du mit uns hier her wolltest.“ Zu sehen bekamen sie nicht nur Tiger, sondern auch Hunde, Ponys, Ziegen, Kamele, Lamas, Zebras, Watussi-Rinder, Elen-Antilopen (Rüdiger und Christina Probst), eine ungarische Post mit acht Pferden und in einer wunderschönen Freiheitsdressur sechs edle andalusische Hengste, beides präsentiert von Alexandra Probst, Tochter von Mercedes Probst und Andreas Bleßmann, Geschäftsführer des Unternehmens.

Alexandras Schwester Jessika dagegen zeigt auf dem Schlappseil und an den Strapaten, hier zwei seidene Tücher, was sie kann. Nach der Geburt ihres Sohnes Phillipp-Rafael hatte sich Jessika Probst, sie ist mit einem Artisten aus Rumänien verheiratet, ein Jahr Auszeit genommen. Gut, dass die vorbei ist.

Doch es gab noch mehr Sehenswertes. Nicht nur Clown Pom Pom, der Ungar ist seit 2012 mit dem Zirkus Probst unterwegs, gehört zu den Publikumslieblingen, sondern seit neuestem wohl auch der erst 18-jährige Juma aus Sansibar, jener Insel vor der Ostküste Afrikas, von er auch Queen-Sänger Freddie Mercury einst auch Europa kam. Doch Juma singt nicht, sondern verbiegt sich in alle Richtungen. Er ist ein so genannter Schlangenmensch, oder wie die Experten sagen, Kontorsionist. Abgerundet wird das Programm durch die Truppe „Fedorovi“ aus Kiew mit ihren Darbietungen am Trampolin sowie Reck.

Zum großen Finale erklang schließlich der Ohrwurm „Happy“ von Pharrell Williams. Oh ja, sie waren glücklich, die großen und die kleinen Besucher des „Zirkus Probst“ auf dem Wiesengelände.

Biegsam wie Gummi: Juma.
Biegsam wie Gummi: Juma.
detlef liedmann Lizenz