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Wildtiere sterben verstärkt bei Unfällen

Von Beate Thomashausen 18.03.2007, 15:43

Erdeborn/MZ. - Seine Trophäen, die er diesmal mit zur Schau in die "Grüne Tanne" nach Erdeborn brachte, waren nicht so toll wie er sich erhofft hätte. "Es gibt immer mehr Fallwild", erklärt der Jäger die geringe Ausbeute. Sprich: Es sterben immer mehr Wildtiere bei Autounfällen als durch einen Flintenschuss.

Doch auch Stacheldraht wird den Wildtieren immer wieder zum Verhängnis. "Nicht wenige Kleingärtner sichern mit diesen für Tiere mörderischen Fallen ihre Grundstücke ab", weiß der Weidmann.

Jugendliche, die durch die Natur lärmen, Motorradfahrer, die über Stock und Stein preschen, und wildernde Hunde tun ihr Übriges und versetzen die Wildtiere in Angst und Schrecken und damit in Stress, der ihrer Gesundheit abträglich ist.

Dieter Matschke, der in Klostermansfeld auf Jagd geht - und zwar bereits seit 1963 - pflichtet seinem Weidgenossen bei. "Gerade jetzt im Frühjahr, wenn die Wildtiere ihre Jungen großziehen, sollten sich Hundehalter unbedingt an die Leinenpflicht halten", so Dieter Matschke. Es liege eben in der Natur des Hundes, dass er jagt und sein Beutetier hetzt. Nur kann der Mensch ja gegensteuern, indem er auch in der freien Natur seinen Hund an der Leine führt.

Die Bauarbeiten an der Umgehungsstraße habe in seinem Revier dazu geführt, dass sich die Wildschweine rar machen, setzte er seine Ausführungen fort. "Ich habe im ganzen vorigen Jahr nicht eines zu Gesicht bekommen."

Als alarmierend sehen die Jäger auch den Rückgang des Niederwildes an. Krähen, Elstern und unzählige Greifvögel dezimieren die Bestände so stark, dass es kaum noch Niederwild in Wald und Flur gebe.

Über Probleme wie diese, die Dieter Matschke und Klaus Hartmann am Rande der Trophäenbewertung der Jägerschaft Eisleben ansprachen, diskutierten die Eisleber Weidmänner am vergangenen Sonnabend in ihrer traditionellen Jahreshauptversammlung.