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Sportangebote an Ganztagsschulen

Von Helga Langelüttich 07.11.2007, 16:51

Hettstedt/MZ. - "Die Sportlehrer sind die Schaltstelle zwischen Schule, Vereinen, Schülern und Eltern, wenn die Chance für mehr Sportunterricht im Rahmen von Ganztagsschulen genutzt wird", erklärte Helge Streubel, Vizepräsident Schulsport des Deutschen Sportlehrerverbandes. So müssten die Vereine in die Schulen kommen, um das Sportangebot ausweiten zu können und auf diese Art auch neue Mitglieder zu werben, meinte er.

Das Ziel der Landesregierung sei, ein Netz von Ganztagsschulen aufzubauen, sagte Heiko Hübner vom Referat Sekundarschulen, Gesamtschulen und Ganztagsschulen im Kultusministerium Sachsen-Anhalt. Qualität gehe vor Masse, müsse personell unterlegt und materiell bestens ausgestattet sein. Von anfangs 16 habe das Land jetzt 91 Ganztagsschulen, in denen der Sport als zusätzliches Angebot eine große Rolle spiele.

Klaus Dohndorf, Vorstand des Kreissportbundes Mansfeld Südharz, zufolge gibt es bei Schülern häufig wenig Interesse für den Schulsport, der nicht so viele Varianten bieten würde wie die Mitarbeit in Vereinen. Hier seien allerdings die Kosten für Bekleidung und eine weite Anfahrt oft ein Hemmnis, was durch die Integration in die Schule geringer würde.

Eine Teilnehmerin befürchtete indes, dass das erweitere Sportangebot an Schulen dazu führen könnte, dass die Kinder den Vereinen verloren gingen. Dohndorf hielt dagegen, dass erfahrungsgemäß die Schule die Motivation fürs "Weitermachen" im Verein weckt, wie durch Schulen in Eisleben und Hettstedt schon bewiesen sei.

Auf ein Zeitproblem wies Horst Kühnert, Abteilungsleiter Schwimmen, aus Hettstedt hin. Die auswärtigen Schüler müssten die Schulbusse um 15.30 Uhr nutzen, so dass sie nachmittags nicht trainieren können. "Wir haben Schüler aus 44 Orten, wir würden das Ganztagsangebot des Gymnasiums gern erweitern, doch das ist uns aus diesem Grund auch nicht möglich", so Joachim Sommer, Leiter des Hettstedter Gymnasiums am Markt.