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Eisleben Eisleben: Nur 16 haben durchgehalten

Von GUDRUN RIEDEL 31.07.2011, 16:21

EISLEBEN/MZ. - Für Nicole Wiesenmüller, Mitarbeiterin des Eigenbetriebes Märkte, war die hohe Anmeldequote dennoch ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit mit den Händlern. "Eisleben hat sich einen guten Ruf mit seinen Flohmärkten erworben", so Wiesenmüller. Dass nun das Wetter nicht mitspielte, sei ärgerlich. Aber der Eigenbetrieb Märkte sei den Händlern, die ausgehalten haben, entgegengekommen. "Wir haben ihnen als Dankeschön fürs Bleiben die Standgebühren erlassen", so Wiesenmüller.

Den Besuchern bot sich ein buntes Bild an Trödel und alten Gebrauchtwaren rund um das Lutherdenkmal. Die Eisleber Roland Ehrhold und Kay Steinmetzer waren zum ersten Mal auf dem Markt vertreten. "Ich musste mal zu Hause Platz schaffen und habe alte Sachen ausgesucht. Der Regen? Wer ein echter Trödelmarkt-Fan ist, der kommt auch mit Regenschirm", so Roland Ehrhold.

Umlagert war der Stand von Familie Tralles aus Mansfeld, die aus der guten alten Zeit neben Gewürzständern aus Keramik, Fahnen, alte Puppen und Spielzeug anboten. Brunhilde Wolff aus Eisleben war überglücklich. Sie erstand eine große historische Puppe, schön angezogen mit blonden Zöpfen der Marke Moly Penelope für ihre behinderte Tochter Rita. Rita freute sich mit leuchtenden Augen und drückte ihre neue Puppe an sich.

Die vierköpfige Familie Meyer-Gräf aus Siersleben verließ bepackt den Marktplatz. Sie hatten nicht nur ein Kindermikroskop-Set ergattert, auch ein Musikmobil und ein Fliegennetz fürs Bett.

Für Altenpflegerin Grit Hinko ist das Sammeln von Trödel und alten Gebrauchsgegenständen geradezu Kult. "Ich trenne mich gerne von alten Sachen, trage sie zusammen und habe viel Freude daran, mit den Käufern ins Gespräch zu kommen". Ähnlich auch die Meinung der Familie Naumann aus Röblingen. Sie war mit dem Umsatz zufrieden. Vorwiegend altes Spielzeug und viele Teddys wechselten an ihrem Stand die Besitzer.

Vertreten war auch der Stadtseniorenrat, der sich zusammen mit dem "Förderverein für Soziokultur und Beschäftigung" auf den Flohmarkt vorbereitet hatte. Vorwiegend Handarbeiten hatten die Frauen des Vereins gefertigt. "Wir brauchen jeden Euro für unsere Vereinsarbeit", so Liane Bartholomäus vom Vorstand, "da sind die Trödelmärkte für uns auch Einnahmequelle". Zur Unterstützung des Vereins erwarb die Eisleber Oberbürgermeisterin Jutta Fischer einen handgestickten Tischläufer.

Eislebens Heimatforscher Peter Lindner war auch auf dem Markt. Er war auf der Suche nach historischen Fotos und Büchern der Heimatgeschichte. "Heute war nicht das Richtige für mich dabei. Schade, aber gucken ist doch auch mal was Schönes", so seine Meinung.

Zum Gucken und Kaufen besuchte auch Ingrid Richter aus Hettstedt das Marktgeschehen. "Ich habe Freude an alten Sachen, an Fertigung und Ausführung und genieße es, nach etwas Passendem für meine Wohnung zu stöbern". Während viele Besucher im Besuch des Flohmarktes einen sinnvollen Zeitvertreib sehen, trieb es Ruth und Christoph Quenzel aus Eisleben auf den Markt um zu schauen, welche Partner sie für einen Trödelmarkt zum Fest am Petrikirchplatz im nächsten Jahr gewinnen könnten. "Ein Kinder- und Erwachsenenflohmarkt rings um die Kirche zu etablieren, wäre sicher eine Bereicherung des Festes", so Ruth Quenzel.