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Diplomat bestaunt Muschel

11.11.2007, 16:42

Hettstedt/MZ/km. - Pfarrer Sebastian Bartsch war sichtlich stolz, als er den Gästen das historisch sehr wertvolle Fundstück aus dem 12. bis 16. Jahrhundert zeigen konnte. Fachleute des archäologischen Landesamtes hatten die Muschel in den vergangenen Wochen intensiv untersucht. Jetzt, nach Abschluss der Arbeiten, wird sie dauerhaft als Ausstellungsstück in der Hettstedter Sankt Jakobikirche zu bestaunen sein. Dass es sich bei der Muschel vermutlich um den Kettenanhänger eines an der Jakobikirche zu Grabe getragenen Pilgers handelt, und sehr viel für ihre Herkunft aus dem spanischen Santiago de Compostela spricht, stieß bei den Teilnehmern des Konventes auf reges Interesse. Ulla Steger aus Halle zum Beispiel kennt das Pilgerleben aus eigener Erfahrung und nutzt regelmäßig ihren Urlaub für Wanderungen auf dem Jakobsweg. Den Weg nach Hettstedt hatte auch der US-Amerikaner David Stuart gefunden. Seit 1990 vertritt der 52-jährige sein Heimatland als Diplomat in Bonn und Berlin und war vor Jahren bereits auf dem weltbekannten Jakobsweg in Spanien unterwegs. Derzeit erkundet er die mitteldeutsche Region und fand ebenfalls mit dem Jakobsweg seine ideale Route. "Man kann beim Pilgern über sehr viele Sachen nachdenken", so Stuart, der von der Hettstedter Jakobs-Muschel erfahren hatte und sich ihren Anblick keinesfalls entgehen lassen wollte.