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Alter Schulgarten wird zu grünem Klassenzimmer

Von JÖRG MÜLLER 19.11.2008, 15:56

EISLEBEN/MZ. - Gemeinsam mit den Schülern, die das Ganztagsangebot "Biologie und Umwelt" nutzen, haben Marianne Herrmann und die Lehrerin Cornelia Heyne das völlig verwilderte Gelände mittlerweile wieder hergerichtet und erste Kräuter und Gehölze gepflanzt. Mittwoch wurden ein Apfelbaum, eine Walnuss, eine Schlehe und ein Sanddorn gesetzt. "Die Kinder sollen hier lernen, die Natur zu beobachten", so Marianne Herrmann. Die Gehölze im Arboretum werden dabei so ausgewählt, dass sie möglichst auch Vögeln und Insekten Lebensraum bieten. Der Kontakt zu Herrmann, die ähnliche Naturprojekte vor allem an Thüringer Schulen betreut, ist über die Bundesgartenschau in Gera entstanden, wo sie ein Arboretum gestaltet hatte.

Tatkräftige Unterstützung leistet der Förderverein der Katharinenschule, der beim Projekt "Die Gesellschafter", einer Initiative der Aktion Mensch, eine finanzielle Förderung beantragte. Mit Erfolg: 4 000 Euro wurden bewilligt. "Der Förderzeitraum reicht bis Februar 2009", sagt Cornelia Heyne. "Wir hoffen aber, dass es auch danach mit dem Projekt weitergeht." Möglicherweise werde eine Anschlussförderung beantragt. Aber auch ganz praktisch helfen die Mitglieder des Fördervereins. So besorgte ein Vater eine Bodenfräse und grub den Schulgarten in den Herbstferien um. Weitere Unterstützung von Eltern ist gleichwohl immer willkommen. "Wir würden uns zum Beispiel über einige Holzklötze freuen", so Heyne. "Uns schwebt vor, ein Insektenhotel zu bauen."

Mit von der Partie im Schulgarten ist auch ein freiwilliger Helfer, der sich bereits seit einigen Jahren in der Katharinenschule engagiert. Roland Meinicke (64) aus Eisleben möchte den Kindern sein Hobby nahe bringen. "Ich beschäftige mich seit langem mit Wildbienen, Hummeln und Wespen", erzählt der Rentner, der früher als Busfahrer gearbeitet hat. "Außerdem mache ich beim Tagfalter-Monitoring, einem Projekt des Umweltforschungszentrums Halle-Leipzig mit." Im Schulgarten ist er derzeit unter anderem dabei, kleine Biotope anzulegen. "Ich würde gern eine Schmetterlings-Fachgruppe aufbauen", sagt Meinicke. Das Interesse bei den Schülern sei sehr groß. "Die Kinder sind begeistert dabei."