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Wassersport Wassersport: Paddler belauschen die Fledermäuse

Von Ina Otto 29.07.2002, 18:55

Rodleben/MZ. - Idyllisch scheint die Nachmittagssonne auf die kleine Zeltstadt an der Elbe. "Wir sind noch gar nicht richtig angekommen", sagen Lotte Simon und Frank Dähne. "So ein Wochenende ist eigentlich immer viel zu kurz", bedauern die beiden, als sie eine Flagge an einem Mast befestigen. "Mückenberge-Camp" steht darauf, und tatsächlich schwirren die stechenden Insekten hier reichlich herum.

Rund 30 junge Leute jedoch trotzten dem Summen und dem lästigen Jucken und schlugen am vergangenen Wochenende ihre Zelte auf dem Gelände des Rodlebener Paddelvereins auf. Das Lager bestand aus Jugendlichen der Paddeljugendgruppe des Vereins, der Kreissportjugend Bernburg und aus Jugendlichen des Kommunikativen Einwohnerzentrums (Kiez) e.V. aus Dessau. "Die Idee stammt vom Kiez, die Umsetzung von uns", sagt Frank Dähne, dritter Vorsitzender der Rodlebener Paddeljugend. "Der Platz hier ist ideal, und irgendwie steht das Camp auch in Verwandtschaft zum Elbebadetag", meint Lotte Simon vom Kiez. Im vergangenen Jahr sei bei einer Begegnung zwischen Kanuten und Kiez die Idee entstanden, mal zusammen etwas auf die Beine zu stellen. Am vergangenen Wochenende erlebten die Kinder und Jugendlichen zwei abwechslungsreiche Tage.

Am Freitag paddelten sie nach Aken, und am Samstag stand ein Besuch des Schlosses Pouch auf dem Programm. Samstagabend dann bekam die Jugendgruppe Besuch. Uwe Knöfler vom Naturschutzbund (NABU) aus Köthen führte die Teilnehmer auf Nachtwanderung und ließ sie mit Hilfe eines Detektors, der die Laute der Fledermäuse deutlich macht, an einem regelrechten Fledermauskonzert teilnehmen.

"Jeder Zelter konnte sich uns einfach anschließen. Es war egal, ob er im Verein ist oder nicht", sagt Frank Dähne. Denn Mitgliedergewinnung durch das Camp war eines der Ziele der Jugendgruppe. Derzeit gehören rund 20 Jungen und Mädchen dazu. Der 19-jährige Frank Dähne ist Trainer seiner Kameraden, kam 1989 zum Paddeln, betrieb zuerst Rennsport und wechselte später zum Wanderpaddeln. Inzwischen hat er auch seinen Vater vom Paddeln überzeugen können, der ist nämlich nun Übungsleiter im Verein.

Die jungen Rodlebener Paddler nehmen regelmäßig an Wettkämpfen teil. "Wir sind seit 1992 die erfolgreichste Kanujugend in Sachsen-Anhalt", sagt Frank Dähne nicht ohne Stolz. Seine Gruppe veransteltet einmal im Jahr ein Ferienlager und lädt demnächst auch wieder zu einem Paddel-Schnupperkurs mit der Kreissportjugend ein.