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Verein ist Partner von Schule und Wirtschaft

Von Sylke Kaufhold 03.07.2008, 17:32

Dessau/MZ. - Denn alle Dessauer Sekundarschulen sowie die Regenbogenschule führen dort ihre Praxistage durch. "Wir haben mit allen Schulen Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen, die Zusammenarbeit hat sich gefestigt", schätzt Vereinsvorsitzende Jana Geißler-Möbius ein.

Die Zoberberg- und die Kreuzbergschule schickten ihre Schüler gar am Praxistag in einen Betrieb. Das war ein neues Angebot von TuZ in diesem Schuljahr, "das wir im nächsten Jahr ausbauen werden", kündigt Projektleiter Jürgen Raßbach an. Denn Anmeldungen weiterer Schulen liegen schon vor.

Seit nunmehr einem Jahr steht TuZ auf Vereinsfüßen und ist in Köthen, Bernburg und Dessau-Roßlau aktiv. "Wir konnten das bisherige Angebot erhalten", zieht die Vorsitzende Bilanz. Werkstätten, Unternehmerabende, Arbeitsplatzerkundungen, individuelles Bewerber-Coaching stehen auf der Angebotsliste. Und finden eine große Resonanz: 2 700 Teilnahmen an Veranstaltungen in der Region weist die Jahresstatistik aus. "TuZ wird als Marke angenommen", so Raßbach. Längst ist der Verein, der den Schülern ab der 8. Klasse Möglichkeiten der Berufsfrühorientierung bietet, auch für die Unternehmen ein Partner. "Die Firmen sind offener geworden für das Thema", so Geißler-Möbius, "und sie sehen inzwischen auch den praktischen Nutzen unserer Angebote, wenn Schüler praktische Fertigkeiten erlernen, erste Erfahrungen sammeln und durch die praktische Arbeit sich auch schulisch verbessern." TuZ ist eng involviert in den Arbeitskreis "Schule und Wirtschaft" Sachsen-Anhalt und der Regionen und arbeitet eng mit dem Bund mittelständische Wirtschaft zusammen.

Bei allen Erfolgen drückt dennoch ein wenig der Schuh. Denn seit dem 1. Mai arbeitet der Verein quasi ohne Personal. Die 100-prozentige Landesförderung für die 59 Mitarbeiter lief zum 30. April aus. "Ein Teil der Mitarbeiter arbeitet jetzt ehrenamtlich oder als Nebenbeschäftigung bei uns, wofür ich sehr dankbar bin, denn auf diese Weise können wir die Angebote aufrechterhalten", weiß Jana Geißler-Möbius um die schwierige Situation. Sie hofft, ab September wieder einige fest einstellen zu können. "Aber so personalintensiv wie bisher können wir nicht weiterarbeiten."

Fünf der ehemaligen TuZ-Mitarbeiter werden den Schritt in die Selbständigkeit wagen und als Trainer für Bildungsträger und Vereine arbeiten. "Wir haben die fünf geschult und werden sie bei ihrem Start unterstützen", freut sich die Vorsitzende, dass sie eine Perspektive für sich gefunden haben.

Wenn alles klappt, wird TuZ nach den Sommerferien zwei neue Projekte anbieten. Das ist zum einen ein Berufsparcours, der über das Landesprogramm "Lokales Kapital" gefördert wird, und zum anderen sollen Jungen-untyppische Berufe den Jungen näher gebracht werden. Beim Landesjugendamt hat der Verein Unterstützung für die Durchführung von Elternseminaren beantragt, um ihnen mehr Kompetenz für ihre Aufgabe als Berufswahlbegleiter ihrer Kinder zu geben.