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Aus Sachsen nach Anhalt Seit 50 Jahren sind Ursula Popp und ihr Mann treue Leser der Mitteldeutschen Zeitung

Von Silvia Bürkmann 04.06.2017, 10:00
So liebt es Ursula Popp (vorn Mitte): Bei schönem Wetter inmitten der Familie und draußen an der frischen Luft.
So liebt es Ursula Popp (vorn Mitte): Bei schönem Wetter inmitten der Familie und draußen an der frischen Luft. Lutz Sebastian

Dessau - Die Geburtstagsrunde in den „Seeterrassen“ am Waldbad ist groß und der Anlass ein runder: Ursula Popp aus Haideburg feiert den 80. Geburtstag gesund und munter in Familie.

„Noch etwas anderes wird rund“, lächelt Ehemann Christoph verschmitzt. Er selbst macht das achte Lebensjahrzehnt noch im Dezember voll.

„Und dann ist da noch die Zeitung, die wir seit 50 Jahren lesen. Mit allen Wandlungen seither.“ Familie Popp kann also als Abbild der treuesten MZ-Leserschaft gelten.

Kennengelernt in Leipzig

Die Abstammung der Eheleute Popp indes ist ursächsisch: Stammt Christoph aus Zwickau als der Pforte zum Westerzgebirge und Vogtland, ist Ursula von Leipziger Herkunft.

Die lebendige Universitätsstadt hatte 1959 auch die jungen Leute zusammengebracht: Im „Burgkeller“ in der Grimmaischen Straße begegneten sich der Chemie-Student und die junge Fotografin das erste Mal.

Hohzeit in Markkleeberg

1960 wurde geheiratet in Markkleeberg. Und nicht in Leipzig? Es war Pfingsten und alle Termine für Eheschließungen schon vergeben.

„Aber in Markkleeberg hatte ein Brautpaar kurzfristig abgesagt und wir konnten da einspringen“, lächelt Ursula Popp bei der Erinnerung.

Chemiker in der Filmfabrik Wolfen

Zum Umzug von der Pleiße an die Mulde kam es dann mit Christophs Studienabschluss 1966. Der frischgebackene Chemiker wurde gebraucht in der Filmfabrik Wolfen.

Die Familie war peu à peu um die beiden großen Mädchen Gabriele und Kerstin und um Sohn Michael angewachsen. Als sich dann 1970 Nesthäkchen Martina ankündigte, war die Wolfener Zweiraumwohnung beim besten Willen zu klein.

Und die Filmfabrik vermittelte eine neue, größere Bleibe in Dessau.

Fotografie-Lehrgänge an der Filmfabrik

In der Wolfener Filmfabrik hatte auch Fotografin Ursula Popp Lehrgänge für die Negativ-Positiv-und Diaproduktion mitgemacht und von 1968 bis 1971 noch die Frauensonderschule besucht.

In Dessau schließlich fand Ursula Popp eine Anstellung bei der Folienherstellung in der damaligen Magnetbandfabrik. 1981 wechselte sie bis zu deren Schließung 1991 in die Kreisstelle Statistik, zunächst in Dessau, dann in Gräfenhainichen und Halle bis zum Vorruhestand.

Ausflug in den Lokaljournalismus

Nach dem Berufsleben widmete sich Ursula Popp in ihrer Freizeit engagiert dem gesellschaftlichen Umfeld. Und schaute sogar dem Lokaljournalismus mal über die Schulter.

„Ab 2001 habe ich gemeinsam mit Rosel Schimkat an der Seniorenseite in der MZ-Lokalausgabe mitgearbeitet. Das war sehr interessant. Hier konnten Senioren ihre drängenden Fragen unmittelbar jeden Monat in der Zeitung platzieren.“

Inzwischen schreibt Ursula Popp wieder in freier Autorenschaft. „Wir Hobby-Schreiber haben uns neu im Autorenkreis ’Ursula Hörig’ zusammengefunden. Um zu schreiben und uns zunächst unter Gleichgesinnten darüber auszutauschen“, sagt die Jubilarin.

Was zählt, ist ganz viel Familie

Privat genießt die zur Anhalterin Gewordene den engen Austausch in der großen Familie. So unternehmen die Popps und Nachfolge-Generationen seit zehn Jahren einen gemeinsamen Wochenurlaub mit Kindern, Enkeln, Groß- und Urgroßeltern.

2017 soll die Sächsische Schweiz erkundet werden. Geht es eben mal wieder zu den Wurzeln. (mz)