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Präsidententreffen des Karneval Landesverbandes (KLV Präsidententreffen des Karneval Landesverbandes (KLV): Zum Karneval ins Kanzleramt

Von Silvia Bürkmann 20.01.2015, 18:52
Enrico I. und Sandra I. bei der Wahl zum Landesprinzenpaar.
Enrico I. und Sandra I. bei der Wahl zum Landesprinzenpaar. Torsten Waschinski Lizenz

Dessau - Beim Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts waren Enrico Elmenthaler und Sandra Adomeit schon. Nun sind sie auf dem Weg zur Bundeskanzlerin. Nicht als Betriebswirt und als Erzieherin, sondern als Karnevalisten. Die beiden sind Landesprinzenpaar.

Als in Rochau bei Stendal Ende November beim Präsidententreffen des Karneval Landesverbandes (KLV) das Landesprinzenpaar fürs Jubiläumsjahr 2015 mit 25 Jahren KLV gesucht wurde, reihte sich unter den zehn Anmeldungen auch der Mitteldeutsche Carneval Club (MCC) Dessau ein. Und schickte das Prinzenpaar seiner 40. Jubiläumssession 2013/14 an den Start. „Die beiden waren bei den Veranstaltungen im vorigen Jahr ganz großartig“, entschied sich MCC-Präsidentin Birgitt Gaida für die Nominierung.

Sieben Prinzenpaare

Letztlich nahmen sieben Prinzenpaare den Kampf um den närrischen Landesthron auf. Vor 66 Präsidenten der sachsen-anhaltischen Karnevalsvereine setzen sich die MCC-Bewerber durch: Enrico I. und Sandra I. durften sich mit den Schärpen in den Landesfarben Gelb-Schwarz schmücken. Als Vize-Paar rangierten sich MichealaI. und KayI. vom Saalkreis Karneval der erfolgsverwöhnten Hallenser Karnevalisten auf dem 2. Platz ein und auch die Lokalmatadoren mit den Rochauer Tollitäten Tino I. und Franziska I. konnten dem rauschenden Prinzenwalzer von Sandra und Enrico nicht Paroli bieten.

„Wir platzen beinahe vor Stolz“, strahlte Birgitt Gaida, nachdem sie tapfer mehrere Freudentränchen weggedrückt hatte. „Die beiden hatten sich sehr gut vorbereitet. Aber die Konkurrenz war erwartungsgemäß sehr stark. Und nun haben Sandra und Enrico zum ersten Mal den Titel des Landesprinzenpaares nach Dessau holen können. Und dann noch mit unserem kleinen MCC, das ist ganz toll. Und wir sind immer noch ganz aus dem Häuschen.“

Zahlreiche Pflichttermine

Auf das junge Paar - Sandra Adomeit und Enrico Elmenthaler spinnen auch persönlich einen gemeinsamen Faden - warten jetzt 2015 im ganzen Land viele repräsentative Termine - meistenteils, aber nicht nicht ausschließlich närrischer Art. So ertönte am vorigen Sonnabend das lautstarke „Roßlau hinein!“ zur Eröffnung der Veranstaltungen in der 49. Session des Roßlauer Karneval Club RKC beim Partyservice Butzmann in der Goethestraße. Und konnte damit zugleich das frischgekürte Landesprinzenpaar (LPP) aus der gleichen Stadt begrüßt werden. „Wir hatten einen tollen Abend in Roßlau. Vielen Dank für das familiäre Ambiente.“, teilten Sandra und Enrico tags darauf ihren Freunden im Internet unter „LPP auf Tour“ mit.

Für diese zahlreichen Pflichttermine kann das Landesprinzenpaar in der Stadt auf mannigfache Unterstützung bauen. So hat das hiesige Autohaus Heise für die Touren kostenlos ein Auto zur Verfügung gestellt. Beheimatet ist das Landesprinzenpaar Sachsen-Anhalts arbeitsbedingt nämlich derzeit in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden.

In ihrem „Regierungsland“ inthronisiert, aber machten die neuen närrischen Hoheiten Sachsen-Anhalts zuerst Landesvater Reiner Haseloff und dessen Frau Gabriele in der Magdeburger Staatskanzlei ihre Aufwartung.

Empfang in das Bundeskanzleramt

Und in der nächsten Woche kommt’s ganz dicke: Kurz nach dem Jahreswechsel lädt die Bundeskanzlerin bereits seit mehreren Jahren Abordnungen aus allen Bundesländern zum karnevalistischen Empfang in das Bundeskanzleramt. „Am Mittwoch, dem 28. Januar, also zeigen Sandra und Enrico im Berlin Flagge für Sachsen-Anhalt, repräsentieren unser Bundesland“, freut sich MCC-Präsidentin Birgitt Gaida. Das Defilee bei der Bundeskanzlerin wird stets musikalisch begleitet. Da hat Sachsen-Anhalt zum ersten Mal für Wirbel gesorgt: Denn in den Vorjahren kamen die Landesprinzenpaare so oft aus Halle, dass da stets das Volkslied „An der Saale hellem Strande“ aufgelegt wurde. Das aber passt nicht so richtig auf die Elbestadt. „Du, wir haben da noch die Noten vom ’Dessauer Marsch’, haben sich bei der Suche noch die Musiker unserer MCC-Stimmungsfinken da gemeldet. Nun aber ist der langsame Infanteriemarsch, der dem Altem Dessauer Leopold I. so sehr gefiel, Allgemeingut im Repertoire deutscher Militärblasorchester“, ist sich Birgitt Gaida sicher, dass es auch im Kanzleramt gut klingen wird: .„So leben wir, so leben wir, so leb’n wir alle Tage...“ (mz)