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Mädchen an Staffelspitze

Von Matthias Bartl 25.10.2004, 17:46

Aken/MZ. - Aber Anja macht ihre Sache gut, alles läuft, sehr schnell auch das Wasser und der angenommene Brand kann reibungslos bekämpft werden. Michael Kiel, Jugendwart der Akener Feuerwehr, kann zufrieden sein. "Von der Auslösung des Alarms bis zu dem Moment, wo an allen Strahlrohren Wasser anlag, sind 20 Minuten vergangenen", sagt er nach einem Blick auf die Uhr. Das ist ansehnlich, zumal immerhin sieben Löschtrupps bestückt wurden - und die Jugendfeuerwehrleute tatsächlich ungewarnt alarmiert wurden. Kurz vorher hatte man noch gemütlich in der Töpferbergstraße beisammengesessen.

Kiel ist nicht zuletzt deswegen so zufrieden, weil in der Jugendfeuerwehr auch die Mädchen überzeugt haben. "Akens Wehr hat sich immer sehr schwer getan mit Frauen und Mädchen", sagt Kiel, "zu Unrecht, wie ich denke und wie man hier auch sehen kann." Immerhin fünf der 22 Akener und Kleinzerbster Jugendlichen, die am diesjährigen Herbst-Wochenendlager der Jugendfeuerwehr teilnehmen, sind Mädchen. Anja Reinicke ist besonders froh darüber, dass in Aken nun auch Mädchen in der Jugendwehr mitmachen können. "Ich wohne in Aken, musste aber jahrelang nach Osternienburg fahren, weil ich eben gern bei der Feuerwehr mitmachen wollte." Sie werde auf alle Fälle dabeibleiben, sagt sie überzeugt.

Das Wochenendlager der Akener Jugendfeuerwehr findet alle zwei Jahre statt, im Wechsel mit Kameradschaftsfahrten. "Wir wollen dabei Ausbildung und Unterhaltung verbinden", erklärt Kiel. Am Freitag war man in der halleschen Hallorenfabrik und anschließend im Erlebnisbad Maya Mare.

Und der Sonnabend war als Tag der Berufsfeuerwehr angekündigt worden. "Da haben wir verschiedene Situationen nachgestellt, in die man als Mitglied einer Feuerwehr kommen kann, und haben mit den Jugendlichen geübt." Zum einen habe man auf der Elbe eine Schlauchbootrettung nach dem Notruf "Person in Notlage" durchgeführt, mit der Drehleiter wurde eine (freilich nicht vorhandene) Katze aus einem Baum gerettet, in dem sie sich verklettert hatte, und dann ging es darum, eine von der Leiter gestürzte Person von einem Dachboden über eine enge Treppe zu den Versorgungseinheiten zu transportieren. Die Jugendlichen hätten die Aufgaben insgesamt gut gemeistert, resümiert der Jugendwart.

Dem es wichtig ist, sich für die Unterstützung zu bedanken, die er für das Wochenendlager bekommen hat. "Heinz Schneider und Bernd Felgenträger sind immer dabei, darauf kann man bauen." Und auch Kiels frisch angetraute Ehefrau Claudia hat bei den Veranstaltungen mitgeholfen und organisiert, "auch wenn sie nicht in der Feuerwehr ist."