1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Landeskirchentag: Landeskirchentag: Spur aus Zweigen führt zum Markt der Möglichkeiten

Landeskirchentag Landeskirchentag: Spur aus Zweigen führt zum Markt der Möglichkeiten

20.06.2004, 16:48

Bernburg/MZ/sw. - "Gott meint es gut mit uns", so der Kommentar Klassohns, den Blick zum Himmel gerichtet. "Du sollst leben", sei ein Thema, das alle angeht, "über die Kirche hinaus," meint Böhmer in seiner Eröffnungsrede. Die Leute sollen aufeinander zugehen und sich zuhören, was nach der EU-Osterweiterung am 1. Mai noch wichtiger geworden sei. Böhmer betont auch, wie wichtig es ist, sich in einer Gemeinschaft zu engagieren. Das sei die Grundlage für das eigene Glücklichsein. Jeder muss seinem Leben selbst "einen Sinn geben" und nicht darauf warten, dass es ein anderer macht.

Beim Rundgang auf dem Markt kann man sich tatsächlich vielfältig ausprobieren. Sei es ein Engel aus Ton oder die Herstellung eines eigenen Stempels. Von nebenan ist lautes Hämmern zu hören. Dort sind zwei Steinmetze gerade dabei, einem grauen, tristen Stein 'Leben einzuhauchen', in Form einer Eule beispielsweise. Es folgen Stände eines Imkers, bei dem man selbst gemachten Honig kaufen kann, und eines Naturshops. Kinder können sich ihre eigene Namenskette fädeln, sich von Bäumen abseilen oder ihr Geschick beim "heißen Draht" beweisen. Dicht an dicht stehen die über 50 Stände und das Durchkommen durch die Besuchermasse erweist sich als äußerst schwierig. Am Stand des Bibelturms Wörlitz fordert ein freundlicher Mann die Besucher auf, sich mit ihrem Konfirmations-, Trau- oder schlichtweg Lieblingsbibelspruch auf einer großen Schriftrolle zu verewigen. Als Belohnung winkt ein Anstecker.

Stände vom Diakonischen Werk, der Gefängnisseelsorge und der Frauen- und Familienarbeit klären die Besucher auf, bitten um Unterschriften oder Spenden. An anderen Ständen gibt es Bücher über die Region Anhalt, Bibeln in allen Farben und Größen und die Zeitung "Die Kirche" zu erwerben. In der Mitte, rund um den Eingang der Tiefgarage, riecht es intensiv nach Holz. Dort wurden aus Holz, Sand, Stein und Folie Wege gestaltet, sicher als Zeichen unterschiedlicher Lebensmöglichkeiten.

"Die Kirche gilt ja immer so ein bisschen als lebensfeindlich, verschlossen", meint Pfarrer Achim Detmers. "Es ist vielleicht der Versuch einer neuen Kirchlichkeit," so die Gedanken Detmers zum Motto den Kirchentages. Für Silvana Lier ist es ein "Zeichen des Aufblühens". "Du sollst leben" zeigt, "dass wir alle in einer großen Gemeinschaft zusammen leben." Eine solche Veranstaltung könne dies zumindest für einen Tag zeigen.