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Karneval Karneval: Einladung auf kunterbunten Laufsteg der Jecken

Von Sylvia Czajka 02.03.2003, 19:08

Weißandt-Gölzau/MZ. - Seit 25 Jahren ist auch Norbert Naß dabei. Einst ein Prinz und nun schmückt ihn die funkelnde Kappe eines Elferrats. Ohne Karneval könne er sich sein Leben nicht mehr vorstellen, erzählt Naß. Und er sollte viele Gleichgesinnte haben. Denn zum traditionellen Umzug fanden sich wieder Hunderte ein, die auf ihren Wagen so manche Überraschung geladen hatten. Nur alte Weibsen ließen am Sonntag auf sich warten.

Dass das Leben eines Müllers nicht so einfach ist, das bewiesen am Sonntag Roland Meißner und seine Freunde, die kurzerhand die selbstgezimmerte Mühle aus Klein-Weißandt mitbrachten. "Das ist unser Maskottchen vom Dorffest", erzählt er. Und das, so ist es Tradition, gehöre zum Umzug dazu. Genau wie die Nesselflöhe. Die Astrid Lux und Simone Kelm einmal in der Woche zusammenrufen, um mit den Kindern allerhand zu unternehmen. Fit präsentierte sich am Sonntag auch die Gymnastikgruppe vom SV Gölzau. Die Damenriege zeigte auf dem karnevalistischen Laufsteg, was Frau des Nachts so trägt. Da blickte so manch einer voller Neid auf das feine Tuch, in das die durchtrainierten Frauen schlüpften. Von der Kopfbedeckung ganz zu schweigen. Die sei nämlich in Handarbeit entstanden, erzählt Magrit Ulrich, die auch in der Truppe die Mütze auf hat. Während sich die illustre Gymnastikrunde ganz und gar nicht schlafwandelnd in den Zug einreihte, hatten Sieglinde Riesch und Edith Ruprecht ganz schön zu schleppen. Das Landfrauen-Duo vom Heimatverein 1990 e.V. gab sich am Sonntag in Plauderstimmung. "Ohne Fasching können wir uns Gölzau nicht mehr vorstellen", sagen sie. Und der Umzug, der gehöre immer zu den Höhepunkten des Jahres. Dabei zu sein, das sei ja wohl Pflicht.

Das sieht auch Anni Kruhm so, die im Schwarzwälder Gewand gemeinsam mit der Jugend des Ortes Pfannkuchen verteilte. "So wie es Tradition ist." Tja, und was wäre so ein Umzug ohne einen Koch. Gerhard Falke ließ sich nicht lumpen. Er rollte gemeinsam mit den Mitgliedern der Gartensparte Erholung mit einer Gulaschkanone an.

Am Sonnabend noch "Wu-De-Schö", am Sonntag noch "Hei-Lu-Ve" am Montag geht's nach Kukakö, da waren sich die Gölzauer einig.