1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Kängurus in der Schule Waldstraße

EIL

Kängurus in der Schule Waldstraße

Von Grit Lichtblau 15.03.2007, 18:09

Roßlau/MZ. - Direktorin Anke Sommer war beim Stöbern im Internet darauf gestoßen, fand bei Eltern und Lehrern Zustimmung. Und da der Wettbewerb immer am dritten Donnerstag im März läuft, war es am Donnerstag wieder so weit.

38 Dritt- und Viertklässler hatten sich angemeldet, die zwei Euro Startgeld bezahlt. Mathelehrerin Ellen Bennemann erklärte noch einmal die Regeln: "Bei jeder Aufgabe habt ihr fünf Antwortmöglichkeiten. Nur eine Antwort ist richtig. Die kreuzt ihr an. Wisst ihr eine Antwort nicht, lasst sie frei. Denn wenn sie falsch ist gibt es Minuspunkte." Kopfnicken bei den Schülern, sie hatten verstanden.

Kurz darauf hielten sie die gelben Zettel mit den 21 Aufgaben in der Hand und konnten loslegen. Allerdings ohne Taschenrechner, nur Schmierzettel waren erlaubt. Da grübelte nun jeder auf seine Art. Der Eine kreuzte zunächst ganz vorsichtig mit Bleistift die nach seiner Meinung richtige Antwort an, andere machten Zeichnungen und Striche auf ihrem Schmierzettel, um so die Lösung herauszufinden. Die Nächsten stützten ihren Kopf in die Hände, wieder Andere schauten neugierig in die Runde. Einer reckte sich zwischendurch, Andere hätten sich offenbar am liebsten unter dem Tisch verkrochen. So knobelte jeder auf seine Weise, Aufgabe für Aufgabe.

Die Freude und den Spaß an der Mathematik zu wecken, Mathe populärer zu machen, ist erklärtes Anliegen des Wettbewerbs. Die Aufgaben sind teilweise an Alltagsthemen angelehnt, einige sind wirklich knifflig, bei anderen muss man auch mal 'um die Ecke' denken. Das fiel Florian Breuer aus der 3 b offenbar am leichtesten. Nach gerade mal einer halben Stunde gab er seine gelösten Aufgaben ab. "Ach, das war nicht schwer", so sein Kommentar. Keine Frage, Mathe ist sein Lieblingsfach. Plus und Minus rechnet er am Liebsten. Schon bei der Mathematikolympiade gehörte er zu den Besten. "Du bist aber schnell gehoppelt" meinte denn auch eine Lehrerin. Nun hofft Florian natürlich, dass er nicht nur schnell, sondern auch richtig gehoppelt ist.

Doch Verlierer gibt es bei dem Wettbewerb nicht. Alle Kinder bekommen eine Urkunde, der Beste der Schule ein T-Shirt. Nur wenig später ist auch Laura Sophie Leder fertig. "Manche Aufgaben waren ganz schön schwer" sagt sie lächelnd, obwohl auch sie nur 40 Minuten gebraucht hat. Dabei standen allen Kinder insgesamt 75 Minuten zur Verfügung. Mathe sei halb und halb ihr Lieblingsfach. Deutsch und Turnen hätte sie noch lieber. Und natürlich hofft auch Laura auf ein gutes Ergebnis. Ebenso wie ihr Klassenkamerad Marcel Pfennigsdorf. Bei manchen Aufgaben habe er ganz schön geknobelt, vor allem Aufgabe 19 sei schwierig gewesen. Ob er die richtig hat?

Im normalen Unterricht werden wohl einige der Aufgaben noch mal durchgenommen, verspricht Direktorin Anke Sommer. Doch der Känguruwettbewerb selber wird nicht von den Lehrern ausgewertet. Sie teilen die angekreuzten Ergebnisse dem Mathematikwettbewerb Känguru e.V. mit, der dann die bundesweite Auswertung vornimmt.

Marcel, Florian, Laura und die anderen 35 Schülerinnen und Schüler müssen nun bis Mai auf die offiziellen Ergebnisse warten. Doch egal welchen Platz sie belegen, Spaß gemacht hat es fast allen. Und vielleicht hat ja der eine oder andere erkannt: Mathe ist nicht immer nur doof und langweilig.