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Heimatmuseum Aken Heimatmuseum Aken: Viel schlummert noch in Kisten und Kartons

Von Heidi Jürgens 07.05.2002, 17:40

Aken/MZ. - Wer seit der Wiedereröffnung vor einem reichlichen Jahr seine Schritte ins Akener Heimatmuseum lenkte, der konnte mindestens zwei Dinge feststellen: Zum einen, dass der Themenabschnitt "Leben an der Elbe" einen breit gefächerten und sehr anschaulichen Überblick über all das gibt, was in Aken von früheren Zeiten bis in die Gegenwart mit dem Fluss, der Schifffahrt und dem Hafen zu tun hatte. Doch das Leben am Fluss ist ja nur ein Teil dessen, was hier künftig zu sehen sein wird. In einem zweiten Themenabschnitt soll der Geschichte von der Urzeit bis in die heutigen Tage Rechnung getragen werden.

Bis dahin ist jedoch noch viel zu tun, denn zum einen harren in zahllosen Kästen und Kartons zahllose Zeugnisse der Vergangenheit ihrer Aufarbeitung, zum anderen müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, diese auch zeitgemäß zu präsentieren. Dazu wiederum sind nicht zuletzt Vitrinen, Schränke und Systeme zum Aufhängen von Bildern nötig, die finanziert sein wollen.

Was die Aufarbeitung angeht, so haben sich Hans-Jörg Rammelt als Mitarbeiter der Stadt, dem die Arbeit im Museum obliegt, und der langjährige Museumsleiter und nun ehrenamtlich dort tätige Otto Benecke damit seit Monaten befasst. Und jetzt ist ein neuer Fördermittelbescheid des Regierungspräsidiums eingetroffen, der das Ganze auch im Hinblick auf die Finanzierung voran kommen lässt. 5000 Euro stellt das Land für die weitere Ausstattung des Museums zur Verfügung. Verwendet werden soll das Geld unter anderem für die Aufarbeitung eines Dioramas und einer Hochvitrine, für eine Mittelvitrine, eine Schautafel, Beschriftungen und auch für Sicherheitsverglasung.

Margrit Fietz, Hoch- und Tiefbauamts-Leiterin, in deren Zuständigkeit die Sanierung und Neugestaltung des Museums liegt, ist sehr froh über die Fördermittelzusage: "Nun kann es wieder ein Stück voran gehen", freut sie sich. Was die inhaltliche Konzeption angehe, sagt sie, sei die Stadt mittlerweile auch in Kontakt getreten mit der Moses Mendelssohn Akademie in Halberstadt. "Ein Abschnitt der stadtgeschichtlichen Ausstellung soll sich mit dem Judentum in Aken befassen", sagt sie, "und wir möchten uns dazu fachliche Unterstützung holen."

Überhaupt zeigt sie sich zufrieden über die Zusammenarbeit mit Fachleuten insgesamt. "Auch seitens des Regierungspräsidiums und des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt haben wir viel Unterstützung erfahren." Wann allerdings die Räume zur Ur- und Früh- und zur Stadtgeschichte wirklich fertig werden und den Besuchern präsentiert werden können, das vermag sie noch nicht zu sagen.

Vor Hans-Jörg Rammelt und Museums-Altmeister Otto Benecke jedenfalls liegt noch eine Menge Arbeit. Und wer gesehen hat, wie viele Zeitzeugnisse noch in den Kisten, Kartons und Schränken lagern, dem ist auch eines klar: Nicht alles wird, nicht alles kann Platz finden. Es wird schwierig werden, auszuwählen, welche Dinge den Besuchern am Ende auch präsentiert werden, doch andererseits soll auch nicht Überfrachtung dazu führen, dass der Besucher verwirrt und das Heimatmuseum einen unübersichtlichen Charakter bekommt.