1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Havarie: Havarie: Wasserfontäne auf Feld bei Gröbzig

Havarie Havarie: Wasserfontäne auf Feld bei Gröbzig

Von Helmut Dawal 02.09.2002, 15:39

Gröbzig/MZ. - Auf einem Feld zwischen dem Kieswerk Wörbzig und der Stadt Gröbzig schoss gestern Vormittag eine riesige Wasserfontäne empor. Der Grund dafür war eine geplatzte Fernwasserleitung. Durch das austretende Trinkwasser wurde ein großer Teil des Ackers überschwemmt.

Wie Dieter Gambke, Betriebsleiter des Versorgungsbereiches Ostharz der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung mitteilte, wurde der Schaden um 9.05 Uhr bekannt. "Unsere Computer zeigten an, dass sich in der Fernwasserleitung die Mengen- und Druckverhältnisse schlagartig geändert haben", berichtete Gambke. Kurze Zeit später seien dann telefonisch die ersten Informationen eingegangen, wo sich das Leck genau befindet. "Bürger haben das herausschießende Wasser gesehen und zum Telefon gegriffen."

Die Reparatur des Schadens an der Fernwasserleitung wird laut Gambke mindestens 36 Stunden in Anspruch nehmen. Zunächst müsse der Abschnitt "abgeschiebert" werden. Danach werden mobile Pumpen eingesetzt, um das in der Leitung verbliebene Wasser herauszubekommen. Das seien rund 3000 Kubikmeter, und bis diese Menge abgepumpt ist, vergehe einige Zeit. "Wenn die Stahlbetonleitung dann trocken ist, kann das schadhafte Stück herausgenommen und durch ein Passstück ersetzt werden."

Sofort nach Bekanntwerden der Havarie wurden Mitarbeiter, die das Rohrnetz betreuen, nach Gröbzig geschickt. "Das ging recht schnell, denn unsere Leute waren bei Bernburg mit normalen Wartungsarbeiten beschäftigt und hatten es nicht weit." Zur Schadensursache konnte Gambke noch keine Angaben machen. Es gebe zum jetzigen Zeitpunkt keinen erkennbaren Grund, die Leitung sei auch nicht mechanisch beschädigt worden. "Schalenbrüche treten hin und wieder auf. Ein bis zwei Mal im Jahr ist das der Fall. Und man muss auch in Betracht ziehen, dass die Leitung unter hohem Druck steht, der über zehn Bar liegt", berichtete der Bereichsleiter.

Neben der Lokalisierung des Schadens und der Vorbereitung der Reparatur wurden auch Vorkehrungen getroffen, um die Trinkwasserversorgung in Gröbzig und Umgebung stabil zu halten. "Wir bemühen uns, die Ortschaften, die an der Station Gröbzig hängen, mit Wasser aus dem Hochbehälter Hammelberge zu versorgen", informierte Gambke. Der Hochbehälter befinde sich wenige Kilometer vor Halle zwischen Oppin und Gutenberg. Er habe einen Speicherraum von 40 000 Kubikmetern. Dieses Wasser fließe jetzt sozusagen rückwärts in Richtung Gröbzig.

Nach Auskunft von Uwe Beßler, Technischer Leiter bei der Köthener Midewa, hat die Havarie zu keinen gravierenden Versorgungsproblemen geführt. "Als der Schaden aufgetreten ist, hat es natürlich einen Druckabfall gegeben. Um die Mittagszeit war aber die Versorgung der Gröbziger Übergabestelle über den Hochbehälter Hammelberge wieder gesichert", informierte Beßler auf MZ-Anfrage.