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Handball-Supercup Handball-Supercup: SG Kühnau holt den Pokal

Von Daniel George 08.09.2014, 19:33
Da ist das Ding: Kapitän Ronny Gabbert streckt den Pokal in die Luft.
Da ist das Ding: Kapitän Ronny Gabbert streckt den Pokal in die Luft. Hartmut Bösener Lizenz

Dessau-Rosslau/MZ - Der Pokal? Ganz nett. Die Verbandsprämie in Höhe von 200 Euro? Nimmt man gerne mit. Das Buffet nach dem Spiel? Natürlich, so etwas gibt es nicht an jedem Wochenende. Worüber sich Maik Wiese nach dem Supercup-Gewinn der SG Kühnau am Sonnabend aber am meisten freute, war etwas anderes: „Mein Vater“, meinte der Kühnauer Torwart nach dem 29:25-Erfolg gegen Langenweddingen, „hat mir gesagt, dass es das beste Spiel war, was er je von mir gesehen hat.“ Ein ehrlich gemeintes Lob von höchster Stelle, denn: „Er ist mein ärgster Kritiker.“

Sehnsucht gestillt

Doch was Wiese gegen den SV Langenweddingen zeigte, war wirklich kaum zu kritisieren. Bald führten die Gastgeber in der Anhalt-Arena mit 4:0. Das lag auch daran, dass der Keeper mit einigen Paraden glänzte. „Er hat überragend gehalten“, bestätigt Kühnau-Kapitän Ronny Gabbert, der sieben Treffer erzielte und somit maßgeblich am Erfolg seines Teams beteiligt war.

Kühnau revanchierte sich erfolgreich für die Niederlage in den Landespokalendspielen der vergangenen Saison. In diesen hatte sich Langenweddingen, in der Spielzeit 2013/2014 sowohl in Liga als auch Pokal ungeschlagen zweimal durchgesetzt und die Trophäe in der Kühner Sporthalle der Dessauer Friedensschule in die Höhe strecken dürfen. „Eigentlich hatten wir das schon verdrängt“, meint Wiese, gibt dann aber doch zu: „Es tut schon gut, dass uns die Revanche geglückt ist.“

Die Mannschaft von Trainer Armands Uscins konnte sich bis zum Pausenpfiff eine 14:11-Führung erarbeiten, hielt den Vorsprung eigentlich immer bei zwei bis drei Toren. Die Gäste aus Langenweddingen mussten im Sommer einige Abgänge verkraften, scheiterten am Sonnabend in Abschnitt eins des Öfteren am Kühnauer Pfosten. „Sie hatten ein bisschen Pech“, sagt Maik Wiese, „aber unser Sieg war trotzdem hochverdient.“

Wieses Leistung wurde auch nach dem Seitenwechsel nicht schlechter, sondern blieb konstant stark. „Ich spiele zwar erst seit drei Jahren mit ihm zusammen, aber seitdem war das sicherlich eines seiner besten Spiele“, berichtet Kapitän Gabbert. Und: „Es war das wichtigste.“

Während sich die SG Kühnau den Supercup der Herren sichern konnte, triumphierte bei den Damen der TSV Niederndodeleben. Die Mannschaft aus einem kleinen Ort in der Nähe von Magdeburg setzte sich gegen den SV Anhalt Bernburg in der Anhalt-Arena sehr souverän durch: Niederndodeleben hatte sich am Ende einen 40:13-Erfolg erkämpft und konnte den Pokal jubelnd in Empfang nehmen. (dg)

Die Sehnsucht nach einem Pokal für den Trophäenschrank war in Kühnau groß. Bei Spielern und Verantwortlichen, bei Fans und Freunden des Vereins. „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft“, sagt Gabbert, „und der Verein ist stolz auf uns.“

Nach der Pause konnte Kühnau den Vorsprung zunächst halten. Das Uscins-Team spielte weiter souverän, aber Langenweddingen legte einen Gang zu und konnte den Rückstand zwischenzeitlich bis auf ein Tor verkürzen. Als Nauris Auzins Mitte der zweiten Hälfte die Rote Karte sah, „da habe ich schon gedacht, dass es noch einmal brenzlig werden könnte“, wie Maik Weise erzählt.

Handball, der Spaß macht

Das wurde es aber nicht. Auch dank der acht Tore von Ben Zimdahl, der am Sonnabend zum besten Werfer der SG Kühnau avancierte. Und weil die Gastgeber am Ende die Nerven behielten, durften sie den Pokal in die Höhe strecken. „Das war Handball, der Spaß macht. Nicht nur den Zuschauern, sondern auch uns“, meint Keeper Wiese. „Bis zum Saisonstart am kommenden Wochenende gegen die DRHV-Reserve müssen wir noch an ein paar Dingen arbeiten, aber das war schon eine sehr gute Leistung.“

Auch von ihm, wie es sein Vater ja bezeugte. Wiese sagt: „Als Torhüter bekommt man das selber ja gar nicht so mit.“ Gut, dass es den schärfsten Kritiker gibt.

Kühnau: Wiese, Bachmann, Zimdahl 8, Gabbert 7, Gatzke 4, Auzins 4, Rieprecht 2, Reckzeh 1, Daudert 1, Sitte 1, Mossbauer 1, Schulz, Feix, Bösener

Gegner und Ball immer im Blick: Maik Wiese glänzte am Sonnabend mit einigen Paraden.
Gegner und Ball immer im Blick: Maik Wiese glänzte am Sonnabend mit einigen Paraden.
Hartmut Bösener Lizenz