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Goethe-Gymnasium Goethe-Gymnasium: Mit dem Schlagzeug ins Chorlager

Von Alexander Boos 03.12.2002, 18:09

Halle/MZ. - Das Probelager des Chores des Goethe-Gymnasiums Roßlau wurde von Musiklehrerin Petra Scherkenbach geleitet. Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Chorleiter Willi Dreibrodt hatte sie den Kammerchor im September übernommen und diesen gleichzeitig mit dem bisher von ihr geleiteten Mädchenchor vereint. Für das erste gemeinsame Probelager hatte der Förderverein des Goethe-Gymnasiums Geld zur Verfügung gestellt.

Das Landjugendheim des Albert-Schweitzer-Familienwerkes Zerbst befindet sich etwas außerhalb der Ortschaft Steutz und liegt mitten im Wald. "Wir können ohne Zeitdruck üben und das Gelernte festigen", sagte Petra Scherkenbach über die Vorteile eines solchen Chorwochenendes.

Nachdem am Freitag die Betten bezogen waren, begannen abends die ersten Registerproben. Dabei betreute Petra Scherkenbach die Männerstimmen Bass und Tenor. Musiklehrerin Dorit Scheffler kümmerte sich um Sopran und Alt. Spirituals, Gospelsongs und traditionelle deutsche Volkslieder standen im Mittelpunkt an diesem außergewöhnlichen Wochenende. So erklangen "Oh Bethlehem, du kleine Stadt", das englische "Good News" aber auch ein klassisches "Hallelujah".

Der Abend stand zur freien Verfügung. Beim geselligen Zusammensein lernte man sich näher kennen und hatte viel Spaß bis in die Nacht hinein. Einige Schüler brachten sogar ihre eigenen Instrumente mit und musizierten. Die Zwölftklässler Torsten Hölscher und Christoph Heinrich kamen mit Schlagzeug und E-Gitarre und nutzten das Wochenende als Probemöglichkeit. Sie spielen beide in der Band "Numen" (zu deutsch göttliche Macht).

Am nächsten Tag brachte das morgendliche Duschen jede Menge Ferienlager-Feeling. Am Frühstückstisch wurde die Lautstärke der vergangenen Nacht ausgewertet und übermüdete Gesichter fanden sich dann zur nächsten Probe zusammen. Petra Scherkenbach konnte aber nur wache Sänger gebrauchen und forderte alle auf, sich ins Freie zu begeben. Daher wurde mitten im Wald durch ein wenig Frühsport Bewegung in den müden Haufen gebracht. Als kleine "Showeinlage" begleitete Drummer Torsten das Treiben rhythmisch.

Als Höhepunkt und Präsentation des Proben-Ergebnisses begleitete der Chor des Roßlauer Goethe-Gymnasiums den Gottesdienst zum Totensonntag in der Steutzer Kirche mit seinen Liedern. Einen Tag zuvor gab es in dieser Kirche eine Generalprobe. Die Gemäuer des um 1150 im romanischen Stil erbauten Gotteshauses ergaben einen wunderbaren, runden Klang und brachten die geistlichen Lieder voll zur Geltung.

Gleich nach dem Frühstück am Sonntag machte sich der Chor auf den Weg zum Auftritt. Viele Gemeindemitglieder und auch viele Eltern der Kinder lauschten der Predigt von Pfarrer Hans-Henning Michels. Zur Unterstützung brachte der Chor dann die zwei geistlichen Werke "Missa-Brevis Kyrie" von Gadsch und Mozarts "Ave Verum". Zuvor intensiv geübt, wurden sie natürlich ein voller Erfolg und bekamen viel Lob nach der Predigt.

"Meiner Meinung nach war das Chorwochenende eine sehr schöne Idee. Sängerisch bringt es sehr viel. Nur kann man so etwas nicht jedes Wochenende organisieren", formulierte der 17-jährige Tenor Tobias Neumeister sein Fazit über das Chorlager. Dies konnte Kristin Friedrich (15) nur bestätigen: "Es war wirklich eine großartige Sache, um mehr Selbstsicherheit beim Singen zu bekommen. Nur die Jahreszeit und das damit verbundene Wetter hätte besser sein können."

Es gibt Überlegungen, im nächsten Sommer solch ein Wochenende zu wiederholen. Dann wird sich der Jugendchor des Roßlauer Gymnasiums wieder auf Ferienlager-Art künstlerisch betätigen.