Geissel-Bankgruppe im Beckerbruch: Geissel-Bankgruppe im Beckerbruch: Vandalen verwüsten Erinnerung an Verstorbenen

Dessau - Die Erinnerungsstätte für den im Januar 2015 in der Mulde tödlich verunglückten Christopher Geissel haben Unbekannte in der Nacht zum Mittwoch im Beckerbruch verwüstet. Vor drei Jahren war unweit der Wallwitzburg die Bankgruppe mit Tisch am See aufgestellt worden.

„An dieser Stelle hat Christopher immer gern geangelt“, sagte Karl-Wilhelm Geissel, der Vater des Jungen, damals. Als an die Eltern von seinen Freunden der Wunsch herangetragen wurde, in Andenken an Christopher dort eine Möglichkeit zu schaffen, wo sich die Jugendlichen mal treffen können, hatten sie gern zugesagt und die Bänke gekauft.

„Auch Wanderer, Sportler, Behinderte haben die Bänke gerne genutzt, um sich auszuruhen“, sagt Ingrid Amende. Jeden Tag gehe sie mit ihrem Mann Rainer dort spazieren. Nun sind beide entsetzt. Die Bänke sind aus der Verankerung gerissen, der Tisch ist weg. „Vandalismus hoch vier“ sei das. „Das Ordnungsamt muss mehr kontrollieren.“

„Unmöglich“ findet auch Franz Kuppe die Verwüstungen. Am Abend zuvor, sagt der Mann von der Wallwitzburg, habe er dort ein paar Lichter gesehen, sich aber nichts Böses gedacht. Am nächsten Morgen war der Platz verwüstet. Er selbst hatte dann am Mittwoch versucht, dort aufzuräumen.

Das Ordnungsamt nimmt die Hinweise zur Zerstörung ernst, sagt Stadtsprecherin Cornelia Maciejewski. Bis zum Anruf der MZ war dieser Vorfall im Rathaus aber noch nicht bekannt.

Der Stadtpflegebetrieb wurde daraufhin beauftragt, Ordnung zu schaffen. Das war schon nach früheren Hinweisen der Fall. Mehrmals auch war der Stadtordnungsdienst vor Ort, habe blaue Säcke verteilt, damit die Jugendlichen darin Müll entsorgen. (mz)