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Ein ganzer Ort bewegt sich

Von Stefanie Hommers 10.06.2007, 19:55

Rodleben/MZ. - Der Titel war gut gewählt, denn in der Tat waren die Bewohner des kleinen, zu Dessau gehörenden Ortes allesamt auf den Beinen am Sonntagnachmittag: Die eine Hälfte der Rodlebener hatte sich am Wegesrand postiert, die andere gestaltete den Festumzug.

"Wer das sieht, ist stolz Rodlebener zu sein" Waltraud SchobertIn 35 Bildern zeigten Aktive aus Gewerbe und Vereinen, was Rodleben alles zu bieten hat. Die demonstrierte Vielfalt war beträchtlich und selbst mancher, der sein Leben hier verbracht hat, staunte angesichts des regionalen Reichtums. "Es ist wirklich super, was dieser kleine Ort alles auf die Beine gestellt hat. Wer das sieht, ist stolz, Rodlebener zu sein", bekundete Waltraud Schobert. Mit einem Sonnenschirm geschützt hatte sie das bunte Treiben am Sonntag beobachtet und auch die ein oder andere Veranstaltung im Rahmen der Festwoche besucht. Zu den Höhepunkten des Festgeschehens zählte sie das Feuerwerk am Freitagabend; zuvor hatte "Tänzchentee" zur Bewegung nach Musik eingeladen. "So viele Leute habe ich hier noch nie auf einen Haufen gesehen."

"Die Resonanz war großartig", urteilte auch Ortsbürgermeister Frank Rumpf. Der Festplatz sei immer gut gefüllt gewesen, "manchmal kamen sogar mehr Leute als wir erwartet hätten. Das selbst Petrus mitspielte und jede Menge Sonnenschein schenkte, war für Festgäste und Organisatoren das Tüpfelchen auf dem "i".

Albrecht der Große, mehrere Autohäuser sowie die örtliche Agrargenossenschaft, Fußballspieler, Frauenchor und die Freiwillige Feuerwehr, Pfarrer und Politiker, Wassersportler und Wimex, sie alle hatten sich eingereiht in die "Bewegung" und wurden vom Geheimrat von Raumer (alias Joachim Landgraf, Verwaltungsdirektor des Anhaltischen Theaters) charmant und versiert angekündigt. Dass der ein oder andere dennoch Probleme hatte, sich zu positionieren, hatte nichts mit Passivität zu tun - ganz im Gegenteil: "Wir hatten mit dem Festumzug zwei Probleme" gestand Frank Rumpf freimütig: "Erstens mussten sich viele drei- oder vierteilen, weil sie in mehren Vereinen aktiv sind und zweitens hatten wir zu wenig Zuschauer, weil die Hälfte des Ortes im Umzug aktiv war." Solcherart Schwierigkeiten mögen sich andere Kommunalpolitiker wohl wünschen. Die Sätze aus dem Mund des Ortsbürgermeisters klangen denn auch eher nach Stolz als nach Klage. Klaglos war auch Julia im Festumzug mitmarschiert. Die zweijährige Briardhündin gehört zum Rodlebener Hundesportverein und hatte sich nach der willigen Teilnahme an der Seite von Lisa und Annett Seide erst einmal eine kalte Dusche verdient. Für alle anderen winkten kühle Getränke.