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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Verbindung mit Japan besiegelt

Von Heidi Thiemann 12.12.2011, 18:57

Dessau/MZ. - Moses Mendelssohn war auch der Grund, weshalb Goto, Professor an der Fakultät Kulturen und Bildung an der Saga National Universität, den weiten Weg nach Mitteldeutschland auf sich genommen hat. Am Montag wurde im Dessauer Palais Dietrich ein Kooperationsvertrag zwischen der Saga National Universität und der Moses-Mendelssohn-Gesellschaft Dessau unterzeichnet. In Japan hatte bereits Prof. Yoshikazu Urata, Vorsitzender des Komitees der internationalen Kommunikation der Universität, seine Unterschrift unter die Vereinbarung gesetzt, Angelika Storz, Vorsitzende der Moses-Mendelssohn-Gesellschaft, tat es ihm am Montag gleich.

Es ist die zweite Kooperation mit einer Universität für die Mendelssohn-Gesellschaft, freut sich Storz. Seit gut zehn Jahren schon besteht eine sehr gute Verbindung zur Universität Miami in Ohio / USA. Nun wurde der Bogen nach Asien gespannt. Dass es dazu kam, ist Prof. Goto zu verdanken, dessen Forschungsschwerpunkt Moses Mendelssohn ist. Für seine zweite Dissertation übersetzt er gegenwärtig dessen Altwerk "Jerusalem" ins Japanische. Das auch war der Grund, warum er im vergangenen Jahr den Kontakt nach Dessau, der Geburtsstadt des deutsch-jüdischen Philosophen (1729-1786), und zum Moses-Mendelssohn-Zentrum knüpfte. "Unser Interesse war geweckt", sagt Storz. Doch die Frage, ob sich die Gesellschaft eine weitere Kooperation zutrauen und leisten könne und ob sie ins Profil passe, musste noch beantwortet werden. Doch auch Bernd Ulbrich und Manfred Bähr vom Vorstand unterstützten das Ansinnen sofort. "Es ist toll", sagt Ulbrich, "dass Mendelssohn auch in Japan ein Thema ist." Hauptpunkt der Kooperation ist es, die internationalen freundschaftlichen Beziehungen und die akademische Zusammenarbeit zu fördern. "Damit", freut sich Storz, "können wir viel mehr Internationalität nach Dessau bringen."

Im März werden japanische Studenten mit Professor Goto nach Dessau kommen. Der 37-Jährige hatte daher seinen dreitägigen Besuch in der Doppelstadt intensiv für die Vorbereitung dieser Reise genutzt. "Wir waren in Wörlitz, im Bauhaus, im Umweltbundesamt und auch auf dem jüdischen Friedhof, um mehr über die Vorfahren von Moses Mendelssohn zu erfahren", erzählt Bernd Ulbrich, der Masahide Goto dabei begleitete. Und natürlich wurde viel Wissen ausgetauscht.

Ohne Unterstützung der beiden Länder aber könnte der studentische Austausch nicht geleistet werden, macht Manfred Bähr aufmerksam. "Die Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt ist eine Anerkennung unserer wissenschaftlichen Arbeit, die international ausgerichtet ist", sagt Storz. Auch Goto ist dankbar, denn "die Unterstützung ist für die Studenten eine große Motivation für die Zukunft".