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Eine Handvoll Kunst Beim Adventsmarkt am VorOrt-Haus Dessau gab es kreative Geschenke für Kurzentschlossene

Auf dem Adventsmarkt am VorOrt-Haus ging es diesmal Corona-bedingt übersichtlich zu. Kurzentschlossene konnten dennoch unkonventionelle und kreative Geschenke ergattern.

Von Danny Gitter Aktualisiert: 20.12.2021, 16:50
Die Künstler des VorOrt-Hauses haben am Samstag zum Adventsmarkt auf  den Hof geladen.
Die Künstler des VorOrt-Hauses haben am Samstag zum Adventsmarkt auf den Hof geladen. (Foto: Gitter)

Dessau/MZ - Sie haben lange mit sich gerungen, ob sie es tatsächlich machen sollen oder nicht. Am Ende stand die Entscheidung, es doch zu wagen und sich nicht in die Schlange der zahlreichen Absagen in dieser Adventszeit einzureihen. So fand am Samstag der Adventsmarkt am VorOrt-Haus in der Wolfgangstraße 13 statt. „Die Entscheidung fiel recht kurzfristig, erst wenige Tage vorher“, gesteht Franziska Bilharz vom durchführenden VorOrt-Verein.

So konnte zwar an die lieb gewonnene Tradition angeknüpft werden, vorweihnachtliches Flair auf dem Gelände in der Wolfgangstraße 13 zu verbreiten. Doch beim nunmehr vierten Mal war es dann doch anders als bei den Märkten, die bis 2019 stattfanden. „2019 war bombig. Da war richtig was los“, erinnert sich Katja Petry, eine der Mitorganisatorinnen. Zeitweise dicht an dicht drängten sich die Menschen vor zwei Jahren durch die Gänge und Räume des VorOrt-Hauses.

Bauwagen, Schuppen und Garagen wurden kurzerhand zu Verkaufsständen

Diesmal war das Haus tabu. Die Auflagen des Ordnungsamtes und das durchzuführende Hygienekonzept wären zu aufwendig gewesen. So verlagerte sich fast alles nach draußen. Bauwagen, Schuppen und Garagen wurden kurzerhand zu Verkaufsständen. Hauptsache viel Platz und viel Frischluftzufuhr. Einlass zum Gelände wurde nur Geimpften und Genesenen gewährt. Mehrere Dutzend Menschen wollten es sich trotzdem nicht entgehen lassen über den diesmal beschaulichen Markt zu schlendern.

Rund eine Handvoll Künstlerinnen und Künstler aus dem Mikrokosmos des VorOrt-Hauses und zukünftige Designerinnen der Hochschule Anhalt präsentierten ihre unkonventionellen und kreativen Geschenkideen. Kalender und Karten durften da ebenso wenig fehlen, wie Lichtkunst, Windspiele und Grafiken. Der Maler Benjamin Kerwien präsentierte eine kleine Auswahl von gerahmten und auf Milchkarton gemalten Bildern. Der Nachhaltigkeitsgedanke spielte da durchaus eine Rolle, sagt er.

In der Übersichtlichkeit des Marktes blieb viel Raum für entspanntes Stöbern und Gespräche

Welch schöneren Nutzen kann man aussortierten Milchkartons angedeihen lassen? Ganz pragmatisch ging auch Lena Kozik an ihre Kunst für den Adventsmarkt heran. „Im Laufe der Zeit stapelten sich die Zeitungen. Zum Container ist es ein Stück. Da ist mir die Idee gekommen, dass man die Papierstapel auf eine ganz bestimmte Art los wird“, erzählt die Design-Studentin. Sie hat die Zeitungen kurzerhand eingeweicht, püriert und daraus einfach neues Papier gemacht und dies dann zu Notizbüchern gebunden.

Für die Studentin war es Neuland, an einem Stand etwas anzubieten. „Es macht mir große Freude, weil auch kein Verkaufsdruck da ist“, erzählt sie. Im Vordergrund stand für Kozik, die Atmosphäre einzusaugen, ins Gespräch zu kommen, soziale Kontakte zu pflegen. „In der Corona-Zeit gibt es ja wenige Möglichkeiten wie diese“, stellt sie fest.

In der Übersichtlichkeit des Marktes blieb viel Raum für entspanntes Stöbern und Gespräche. Der Gedankenaustausch konnte an den Feuerstellen bei Punsch und Crêpes fortgesetzt werden.„Damit können wir in dieser traurigen Zeit Corona etwas entgegensetzen“, freut sich Bilharz.

Beim VortOrt-Verein hat man viele Pläne für 2022

Der Blick geht sowieso nach vorn. Dass Corona nicht komplett lähmt, hat der VorOrt-Verein in diesem Jahr bewiesen. Beim Klink-Festival im August auf dem Gelände des VorOrt-Hauses, konnten sich Interessierte drei Tage lang in verschiedenen kreativen Disziplinen ausprobieren. „Das wollen wir möglichst im nächsten Jahr wiederholen“, sagt Katja Petry, Mitstreiterin im VorOrt-Verein.

Einen Adventsmarkt soll es dann nach Möglichkeit auch wieder geben. Und zwischendurch gibt es frische Kräuter und Gemüse aus dem eigenen Garten am VorOrt-Haus. „Das ist eine richtig kleine Oase mitten in der Stadt“, sagt Karl Andreas Nitzsche, der in diesem Jahr beim säen, gießen, Unkraut jäten und ernten mitgemacht hat und es kaum erwarten kann, ab Frühjahr wieder Hand anzulegen.