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Anhaltische Landeskirche Anhaltische Landeskirche: Kirchenpräsident Joachim Liebig begrüßt Unterstützung von Flüchtlingen

19.04.2015, 10:37

Köthen/Dessau-Roßlau - In seinem Bericht bei der Frühjahrstagung der anhaltischen Landessynode in Köthen hat Kirchenpräsident Joachim Liebig gestern davor gewarnt, den Begriff des „Christlichen Abendlandes“ zu instrumentalisieren. Wer mit rassistischen Parolen ein christliches Abendland verteidigen wolle, „zeigt nicht nur die eigene Ungeschichtlichkeit, sondern ebenso den eigenen Unglauben“. Liebig begrüßte die Unterstützung von Flüchtlingen durch Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen. In der Landeskirche gibt es dazu eine Handreichung.

Weiterhin umriss Liebig Schwerpunkte und Herausforderungen bei der künftigen Arbeit der Landeskirche. Dazu gehörten unter anderem eine langfristige Personalplanung, der Umgang mit kirchlichen Immobilien und eine Beschreibung von Aufgaben in den Gemeinden, Diensten und Werken.

Zum Immobilienbestand sagte der Kirchenpräsident, der Verkauf oder die Stilllegung von Kirchen stünden nicht zur Disposition. Gerade im ländlichen Bereich müsse jedoch stärker über die Abgabe etwa von nicht genutzten Pfarrhäusern nachgedacht werden.

Nachwuchsgewinnung soll höheren Stellenwert erhalten

„Zentral sind und bleiben die Menschen, die sich dem Auftrag Jesu Christi verpflichtet fühlen und aus eigenem Glauben heraus an allen Stellen arbeiten.“ Für hauptamtliche ebenso wie für nebenamtliche und ehrenamtliche Mitarbeitende sei es wichtig, sich klar zu machen: „Keine Veränderung kann gelingen, wenn nicht möglichst viele Mitarbeitende sie mit einem möglichst hohen Maß an Zufriedenheit mittragen.“ Die Herausforderungen für alle Kirchenmitarbeitenden seien angesichts von demografischem Wandel, Umstrukturierungen und auch dem Rückgang von Kirchenmitgliederzahlen groß. In allen Bereichen der Kirche, so der Kirchenpräsident, müsse die Nachwuchsgewinnung einen größeren Stellenwert erhalten. Das Interesse von Studierenden aus Anhalt am Pfarrberuf stimme ihn jedoch optimistisch.

Die Landessynode hat Gemeinden und Kirchenkreise dazu aufgerufen, enger mit diakonischen Einrichtungen zusammenzuarbeiten. Die Förderung des geistlichen Lebens in der Diakonie solle von kirchlicher Seite unterstützt und mitgestaltet werden, heißt es in einer Entschließung der Synodalen. (mz)